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Atopische Dermatitis Indikationen Hauterkrankungen

Die atopische Dermatitis oder Neurodermitis ist eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung, bei der schubweise Ekzeme auftreten. Die Erkrankung beginnt meist schon im Säuglingsalter, betrifft vor allem Kinder und geht mit zunehmendem Alter zurück. Die Patienten haben eine trockene Haut und werden von einem hartnäckigen Juckreiz geplagt. Zur medikamentösen Behandlung werden in erster Linie Hautpflegemittel und Glucocorticoide eingesetzt. Sekundär stehen neben den topischen Calcineurinhemmern zahlreiche weitere Arzneimittel zur Verfügung.

synonym: Neurodermitis, Atopisches Ekzem, Endogenes Ekzem, Neurodermitis atopica

Symptome

Die atopische Dermatitis oder Neurodermitis ist eine nicht ansteckende, chronisch-entzündliche Hauterkrankung, bei der schubweise gerötete, raue, trockene oder nässende, verkrustete und schuppende Hautstellen auftreten. Das Ekzem kann am ganzen Körper vorkommen und wird typischerweise von einem starken Juckreiz begleitet. Die Patienten haben eine trockene Haut. Bei Säuglingen beginnt die Erkrankung an der Kopfhaut und den Wangen. Je nach Alter sind unterschiedliche Körperregionen betroffen, wie das Gesicht, die Kopfhaut, der Rumpf, das Gesäss oder die Extremitäten (Ellen- und Kniebeugen).

Weitere mögliche Symptome sind sprödes Haar, eine weisse Hautreaktion nach dem Kratzen (weisser Dermographismus), Blässe um den Mund, dunkle Haut um die Augen, der Ausfall der seitlichen Augenbrauen, eine angeborene doppelte untere Lidfalte (Dennie-Morgan-Falte) und Hautentzündungen an den Brustwarzen.

Die atopische Dermatitis ist die häufigste chronische Hauterkrankung bei Kindern. Oft beginnt sie bereits im Säuglingsalter; zwischen 10 bis 20 % der Kinder in den Industrieländern sind betroffen. Meist verläuft sie mild oder mittelschwer und geht oft mit zunehmendem Alter zurück. Ein erstes Auftreten im Erwachsenenalter ist selten.

Ursachen

Die genauen Ursachen sind nicht vollständig aufgeklärt. Es gibt eine Reihe bekannter Faktoren, die an der Entstehung und beim Verlauf eine Rolle spielen. Dazu gehören genetische Faktoren (Atopie, Vererbung), eine gestörte Hautbarriere, entzündliche und immunologische Faktoren sowie Allergien. Weitere Faktoren und Auslöser sind:

Die Auslöser unterscheiden sich individuell und müssen für jede Person einzeln bestimmt werden.

Komplikationen

Die Erkrankung kann für das betroffene Kind und die Familie eine grosse Belastung darstellen. Sie kann zu psychosozialen Komplikationen wie einem tiefen Selbstbewusstsein, Depression, Frustration, Verhaltensstörungen und Isolation führen. Kinder werden gehänselt, schämen sich und nehmen nicht gerne an sozialen oder sportlichen Aktivitäten teil (z.B. Schwimmen). Der Juckreiz löst zudem Reizbarkeit, Konzentrationsstörungen und Schlafstörungen aus.

Ein häufiges Problem sind bakterielle, virale oder fungale Superinfektionen der vorgeschädigten Haut, zum Beispiel mit Staphylococcus aureus (siehe auch unter Impetigo). Kratzen und Reiben kann zu einer Hautschädigung, Abschälung, Narbenbildung, Verschlechterung der Beschwerden und Superinfektionen führen. Zudem entsteht ein Teufelskreis, wenn das Kratzen den Juckreiz verschlimmert. Ein zusätzliches Problem ist das nächtliche Kratzen während des Schlafens (bis zu 20 % der Schlafdauer).

Neurodermitiker leiden oft gleichzeitig an Asthma, Heuschnupfen, allergischer Bindehautentzündung und Nesselfieber. Asthma, Heuschnupfen und Neurodermitis werden als atopische Trias bezeichnet. Das Asthma tritt meist im späteren Krankheitsverlauf auf. Eine fachgerechte Behandlung der Neurodermitis kann sich positiv auf spätere Asthmakomplikationen auswirken.

Schliesslich können die eingesetzten Medikamente unerwünschte Wirkungen hervorrufen. Glucocorticoide führen bei unsachgemässer Anwendung zu einer Hautatrophie und Antihistaminika zu Müdigkeit. Topische Calcineurinhemmer stehen im Verdacht, in seltenen Fällen bösartige Erkrankungen wie Hautkrebs zu verursachen.

Diagnose

Die Differentialdiagnosen sind zahlreich. Viele Hauterkrankungen wie zum Beispiel andere Ekzeme, Infektionskrankheiten, Krätze, Läuse oder Schuppenflechte können mit einer atopischen Dermatitis verwechselt werden. Die Diagnose soll in ärztliche Behandlung gestellt werden.

Nicht medikamentöse Behandlung

Das Zufügen von Schmerzen ist gut wirksam gegen Juckreiz und führt zu einer angenehm erlebten Erleichterung:

Auch Kühlen hilft gegen Juckreiz:

Weitere Massnahmen:

Medikamentöse Behandlung

Hautpflegemittel:

Topische Glucocorticoide:

Topische Calcineurinhemmer:

Monoklonale Antikörper:

Weitere medikamentöse Behandlungsmöglichkeiten

Systemische Therapeutika:

Januskinase-Inhibitoren:

Fettsäuren:

Antihistaminika:

Mastzellstabilisatoren:

Ätherische Öle und ihre Komponenten:

Extremolyte:

Antidepressiva:

Antiinfektiva:

Vitamin-B12-Salbe:

Alternativmedizin:

siehe auch

Juckreiz, Impetigo, Topische Glucocorticoide, Topische Calcineurinhemmer, Antihistaminika, Nachtkerze

LiteraturAutor

Keine / unabhängig. Der Autor (AV) und der Reviewer haben keine Beziehungen zu den Herstellern und sind nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt. Review: Jens Meyer, http://jucknix.de  Das Neurodermitis Portal 

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 26.9.2024 geändert.
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