Ruxolitinib



synonym: Ruxolitinibum, Ruxolitinibi phosphas, Ruxolitinibphosphat, INCB018424, INC424
ProdukteRuxolitinib wurde in den USA im Jahr 2011 und in der EU und der Schweiz im Jahr 2012 in Form von Tabletten zugelassen (Jakavi®).
Im Jahr 2021 wurde in den USA eine Creme zugelassen (Opzelura®). In der Schweiz wurde sie im Jahr 2025 für die Behandlung der Vitiligo registriert. Dieser Artikel bezieht sich auf die systemische Verabreichung.
Deuruxolitinib (Leqselvi®) entspricht Ruxolitinib bis auf 8 Wasserstoffatome, welche durch das Isotop Deuterium ersetzt wurden. Es wurde in den USA im Jahr 2024 für die Alopecia areata zugelassen.
Struktur und EigenschaftenRuxolitinib (C17H21N6O4P, Mr = 404.4 g/mol) liegt in Arzneimitteln als Ruxolitinibphosphat vor, ein weisses bis leicht rosafarbenes Pulver, das in Wasser löslich ist. Es ist ein Pyrrolopyrimidinpyrazol-Derivat und ein ATP-Mimetikum.
Ruxolitinib (ATC L01XE18 ) hat antiproliferative, entzündungshemmende und selektiv immunmodulierende Eigenschaften. Die Effekte beruhen auf der Inhibition der mutierten Januskinasen (JAK), welche an der Krankheitsentstehung beteiligt sind. Ruxolitinib ist selektiv für JAK1 und JAK2.
Wirkmechanismus der Januskinase-Inhibitoren, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki
Indikationen- Myelofibrose
- Polycythaemia vera
- Graft-versus-Host-Krankheit
- Atopische Dermatitis (topisch, USA)
- Nichtsegmentale Vitiligo mit Beteiligung des Gesichts (topisch)
Gemäss der Arzneimittel-Fachinformation. Die Tabletten werden zweimal täglich unabhängig von den Mahlzeiten verabreicht.
Kontraindikationen- Überempfindlichkeit
- Es muss insbesondere berücksichtigt werden, dass Ruxolitinib Veränderungen im Blutbild auslösen und Infektionen begünstigen kann.
Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.
InteraktionenRuxolitinib wird von CYP3A4 metabolisiert und entsprechende Wechselwirkungen sind möglich. Bei der gleichzeitigen Verabreichung starker CYP-Inhibitoren muss die Dosis gemäss den Vorgaben reduziert werden.
Unerwünschte WirkungenZu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Thrombozytopenie, Anämie, Neutropenie, Prellungen, Schwindel und Kopfschmerzen.
siehe auchJanuskinase-Inhibitoren, Fedratinib, Deuruxolitinib
Literatur- Arzneimittel-Fachinformation (USA)
- Europäische Arzneimittelbehörde EMA
- Food and Drug Administration
- Naqvi K., Verstovsek S., Kantarjian H., Ravandi F. A potential role of ruxolitinib in leukemia. Expert Opin Investig Drugs, 2011, 20(8), 1159-66 Pubmed
- Ostojic A., Vrhovac R., Verstovsek S. Ruxolitinib: a new JAK1/2 inhibitor that offers promising options for treatment of myelofibrosis. Future Oncol, 2011, 7(9), 1035-43 Pubmed
- Tefferi A., Pardanani A. Serious Adverse Events During Ruxolitinib Treatment Discontinuation in Patients With Myelofibrosis. Mayo Clin Proc, 2011 Pubmed
- Tefferi A., Litzow M.R., Pardanani A. Long-term outcome of treatment with ruxolitinib in myelofibrosis. N Engl J Med, 2011, 365(15), 1455-7 Pubmed
Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.
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