Zink Arzneimittelgruppen SpurenelementeZink ist ein essentielles Spurenelement, das im Körper in zahlreichen Enzymen und nicht enzymatischen Proteinen enthalten ist. Es spielt eine Rolle beim normalen Zellwachstum, bei der Wundheilung, bei der Fruchtbarkeit und bei der Immunantwort. Eine perorale Zink-Supplementierung ist bei Mangelzuständen, bei einem erhöhten Bedarf und einer fehlenden Zufuhr angezeigt. Zink wird auch zur Vorbeugung und Behandlung von Erkältungskrankheiten verabreicht. Es soll in der Regel nüchtern eingenommen werden, weil andere Nahrungsmittel und Medikamente die Aufnahme in den Körper reduzieren können. Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Verdauungsbeschwerden und Hautreaktionen. Hohe Zink-Dosen sollen ohne Indikation nicht längerfristig eingenommen werden, weil daraus ein Kupfermangel entstehen kann. Produkte
Zink ist in zahlreichen Arzneimitteln enthalten. Dieser Artikel bezieht sich auf die perorale Verabreichung, zum Beispiel in Form von Tabletten, Kautabletten, Lutschtabletten und Brausetabletten.
Zink soll nicht mit → Zinn verwechselt werden.
Struktur und EigenschaftenZink (Zn) ist ein chemisches Element mit der Ordnungzahl 20, das als brüchiges, blau-silbriges Metall vorliegt. Es hat zwei Valenzelektronen, die es als Reduktionsmittel abgeben kann.
Zink ist in Arzneimitteln in Form verschiedener organischer und anorganischer Salze enthalten, z.B. als Zinkglukonat, Zinkorotat, Zinksulfat und Zinkcitrat. Diese unterscheiden sich unter anderem in der Wasserlöslichkeit, der Bioverfügbarkeit und dem Anteil Zink.
WirkungenZink (ATC A12CB ) ist ein essentielles Spurenelement, das als anorganischer Bestandteil in zahlreichen Enzymen und nicht enzymatischen Proteinen enthalten ist. Es spielt eine Rolle beim normalen Zellwachstum (z.B. Haut, Haare, Nägel, Schleimhaut), beim Insulinmetabolismus, bei der Wundheilung, bei der Fruchtbarkeit und bei der Immunantwort.
IndikationenZink wird bei Mangelzuständen, bei einem erhöhten Bedarf und einer fehlenden Zufuhr verabreicht. Es wird auch zur Vorbeugung und Behandlung von Erkältungskrankheiten eingenommen. Gemäss einer Cochrane-Review soll es zur Behandlung einer Erkältung geeignet sein (Singh, Das, 2013).
Weitere Anwendungsgebiete (Auswahl):
- Parenterale Ernährung
- Nahrungsergänzungsmittel für Haare und Nägel
- Multivitaminpräparate, Tonika
- Fruchtbarkeitsmittel
- Förderung der Wundheilung, Hauterkrankungen wie Akne
- Durchfallerkrankungen
- Morbus Wilson
Gemäss der Fachinformation. Die Arzneimittel werden je nach Indikation zwischen ein- bis dreimal täglich eingenommen. Die Einnahme soll in der Regel nüchtern erfolgen, also eine Stunde vor oder zwei Stunden nach einer Mahlzeit. Denn andere Medikamente sowie Nahrungs- und Genussmittel wie beispielsweise Kaffee, Schwarztee oder Getreideflocken können die Absorption stören.
Kontraindikationen- Überempfindlichkeit
- Schwere Niereninsuffizienz
- Akutes Nierenversagen
Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.
InteraktionenEinige Arzneimittel können die Absorption und damit die Bioverfügbarkeit von Zinkpräparaten reduzieren (und umgekehrt):
- Eisen, Kupfer, Calcium
- Chelatbildner wie Penicillamin, DMPS, DMSA und EDTA
Zink reduziert die Aufnahme von Chinolonen und Tetrazyklinen und kann somit die Wirksamkeit der Antibiotika beeinträchtigen.
Unerwünschte WirkungenZu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Verdauungsbeschwerden wie Übelkeit, Erbrechen, Magenbrennen und Durchfall. Über Hautreaktionen wurde berichtet. Bei der längerfristigen Einnahme von Zinkpräparaten müssen die Kupferspiegel überwacht werden, weil ein Kupfermangel entstehen kann. Zink soll nicht überdosiert werden, weil Vergiftungserscheinungen auftreten können.
siehe auchErkältung, Zinn, Kupfer, Metalle
Literatur- Arzneimittel-Fachinformation (CH, D, USA)
- Chasapis C.T., Loutsidou A.C., Spiliopoulou C.A., Stefanidou M.E. Zinc and human health: an update. Arch Toxicol, 2012, 86(4), 521-34 Pubmed
- Haase H., Overbeck S., Rink L. Zinc supplementation for the treatment or prevention of disease: current status and future perspectives. Exp Gerontol, 2008, 43(5), 394-408 Pubmed
- Mareta W., Sandstead H.H. Zinkbedarf und Risiko und Nutzen einer Zinksupplementierung. Perspectives in Medicine, 2014, 2, 3-18
- MedlinePlus
- Penny M.E. Zinc supplementation in public health. Ann Nutr Metab, 2013, 62 Suppl 1, 31-42 Pubmed
- Quellen
- Singh M., Das R.R. Zinc for the common cold. Cochrane Database Syst Rev, 2013, CD001364 Pubmed
Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.
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