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Giftpflanzen Pflanzen

Giftpflanzen zeichnen sich dadurch aus, dass ihre Pflanzenteile eine akute oder chronische Vergiftung auslösen können. Typische Beispiele sind der blaue Eisenhut, Engelstrompeten, der Schierling, der Goldregen, die Herbstzeitlose, der Stechapfel, die Tabakpflanze und die Tollkirsche. Auch viele Zimmer-, Zier- und Gartenpflanzen sind giftig. Verantwortlich sind vor allem die pharmakologisch aktiven Inhaltsstoffe wie Alkaloide, Glykoside und Isoprenoide. Es gibt Überschneidungen zu den Arzneimitteln, Lebensmitteln, Rauschmitteln und Genussmitteln. Die Behandlung erfolgt mit spezifischen Antidoten, Aktivkohle und symptomatischen Therapiemethoden. Es soll Kontakt mit Tox Info Suisse (Tel. 145) und mit dem Rettungsdienst (Tel. 144) aufgenommen werden.

synonym: Giftige Pflanzen, Poisonous plants

Produkte

Verschiedene Giftpflanzen werden in der Pharmazie auch als Heilpflanzen eingesetzt. Aus den Arzneidrogen werden zum Beispiel Tinkturen, Tabletten und Pulver hergestellt und die Inhaltsstoffe werden für die Medikamentenentwicklung verwendet. Sie sollen jedoch nie von den Patientinnen und Patienten selbst zubereitet oder als Tees konsumiert werden.

Pflanzen

Giftpflanzen zeichnen sich dadurch aus, dass sie beim Menschen bei der Verabreichung in einer relativ geringen Dosis eine Vergiftung auslösen.

Im Folgenden sind einige Beispiele von Giftpflanzen aufgelistet:

Es gibt Überschneidungen zwischen Giftpflanzen, Heilpflanzen, Rauschmitteln, Genussmitteln und Pflanzen, die als Lebensmittel genutzt werden. So sind etwa die grünen Teile der Kartoffel und Tomate sowie rohe Bohnen giftig und der Tabak wird auch als Genussmittel verwendet. Des Weiteren ist die Giftigkeit unterschiedlich stark ausgeprägt (Potenz). Besonders giftig sind zum Beispiel der blaue Eisenhut und der Goldregen.

Viele Zimmer-, Zier- und Gartenpflanzen sind giftig und können zum Beispiel bei Kindern zu einer Vergiftung führen. Pflanzen mit auffälligen Früchten spielen dabei eine wichtige Rolle, weil sie für Kinder interessant sind. Sie sollen entsprechend überwacht, aufgeklärt und erzogen werden. Säuglinge und Kleinkinder sollen vor den Pflanzen ferngehalten werden.

Für Vergiftungen gibt es zahlreiche Gründe. Dazu zählen zum Beispiel Unkenntnis, Experimentierfreudigkeit, suizidale Absichten und Verwechslungen.

Auch Tiere können sich vergiften. Nicht alle Pflanzen, die für Tiere verträglich sind, sind auch für den Menschen geniessbar. Das gilt zum Beispiel für die Tollkirsche, die einige Tiere fressen können.

Inhaltsstoffe

Die Ursache für die Vergiftung sind meistens die giftigen Pflanzeninhaltsstoffe, die pharmakologisch aktiv und in der Regel potent sind. Typische und häufig vorkommende Beispiele sind die Alkaloide. Weitere sind die Isoprenoide, Glykoside, Furanocumarine, Säuren, Proteine, Steroide und die Saponine. Zu den Isoprenoiden gehören auch die ätherischen Öle.

Potenziell können alle Pflanzenteile giftig sein. Die Gifte sind in den Pflanzen aber unterschiedlich verteilt und einige Teile können ungiftig sein. So ist beispielsweise das Fruchtfleisch der Aprikosen geniessbar, die Kerne enthalten jedoch zyanogene Glykoside.

Dosis

Dosis sola facit venenum“ – einige Giftpflanzen und ihre Inhaltsstoffe können in tiefer Dosierung deshalb als Arzneimittel verwendet werden. Bezüglich der Giftigkeit spielt auch die Applikationsart eine Rolle. Einige Pflanzen sind bei der Berührung giftig, andere müssen eingenommen werden, damit sich die toxischen Effekte entfalten.

Missbrauch

Verschiedene Giftpflanzen, zum Beispiel der Stechapfel, Engelstrompeten oder der Schlafmohn, werden als Rauschmittel und Halluzinogene missbraucht. Davon ist aufgrund der unerwünschten Wirkungen, der gesundheitlichen Risiken und des Abhängigkeitspotenzials dringend abzuraten. Auch für Giftmorde und Suizide wurden Giftpflanzen in der Vergangenheit eingesetzt.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den möglichen Symptomen im Zusammenhang mit der Vergiftung mit einer Giftpflanze gehören zum Beispiel:

Neben den akuten Beschwerden können die Giftpflanzen auch chronisch krank machen und zum Beispiel Krebserkrankungen auslösen. Ein bekanntes Beispiel hierfür sind die Pyrrolizidinalkaloide.

Abhängig von der Pflanze kann eine Vergiftung akut lebensbedrohlich sein. Im Notfall soll der Rettungsdienst alarmiert werden und Kontakt mit Tox Info Suisse (Notfallnummer 145) aufgenommen werden.

Behandlung

Die Behandlung einer Vergiftung erfolgt mit spezifischen Antidoten, mit der Aktivkohle und symptomatischen Methoden (z.B. intravenöse Infusionen). Brechmittel sind heute nicht mehr gebräuchlich.

siehe auch

Vergiftung, Pilze, Alkaloide, Pflanzen

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.


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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 15.11.2024 geändert.
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