Kirschlorbeer Phytopharmaka Drogenliste GiftpflanzenDer Kirschlorbeer Prunus laurocerasus aus der Familie der Rosengewächse ist eine Zier-, Gift- und Heilpflanze mit zyanogenen Glykosiden. Aus den Blättern wird das Kirschlorbeerwasser hergestellt, das nur noch für wenige Arzneimittel verwendet wird. Da es sich um einen invasiven Neophyten handelt, wurde der Verkauf der Pflanze in der Schweiz ab dem 1. September 2024 verboten.
synonym: Prunus laurocerasus, Lorbeerkirsche, Cherry laurel
ProdukteDas Kirschlorbeerwasser ist zum Beispiel in Hustentropfen enthalten. Der Kirschlorbeer wird heute nur noch selten für die Herstellung von Arzneimitteln verwendet.
Siehe auch im Artikel Echter Lorbeer.
PflanzeDer Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus) aus der Familie der Rosengewächse (Rosaceae) ist ein immergrüner Strauch, der in Südosteuropa heimisch ist. Weil er zu den invasiven Arten und Neophyten gehört, ist der Verkauf in der Schweiz ab dem 1. September 2024 verboten. Seine Samen werden von Vögeln verbreitet, welche die Früchte fressen und die Samen ausscheiden.
Kirschlorbeer, zum Vergrössern anklicken. Foto © PharmaWiki
ArzneidrogeAls Arzneidroge werden die Kirschlorbeerblätter (Laurocerasi folium) verwendet, die vom Mai bis August gepflückten jungen Blätter samt den Zweigenden (PH 5, nicht mehr offizinell).
Eingestelltes Kirschlorbeerwasser (Laurocerasi aqua normata PH) ist das mithilfe einer Wasserdampfdestillation frischer Blätter erhaltene, schwach ethanolhaltige Destillat (PH). Die PH fordert einen definierten Gehalt an Cyanwasserstoff HCN.
InhaltsstoffeZu den Inhaltsstoffen gehören zyanogene Glykoside wie Prunasin und Amygdalin.
Anwendungsgebiete
- Das Kirschlorbeerwasser wurde als leichtes Beruhigungsmittel und Geschmackskorrigens eingesetzt. Es ist heute praktisch obsolet.
- Als Zierpflanze wurde der Kirschlorbeer häufig für Hecken und als Sichtschutz gepflanzt.
- In der Alternativmedizin (Homöopathie, Laurocerasus).
Der Kirschlorbeer gehört zu den Giftpflanzen und kann Vergiftungssymptome auslösen. Zu den möglichen Beschwerden gehören ein Speichelfluss, Schleimhautreizungen, ein Brennen im Mund, Schwindel, Übelkeit, Erbrechen, Erregung, Gesichtsrötungen, Kopfschmerzen, ein Herzstillstand und eine Atemlähmung.
siehe auchGiftpflanzen, Lorbeer, Blausäure
Literatur- Arzneimittel-Fachinformation (CH)
- Fachliteratur
- Fachgesellschaften Toxikologie
- Lehrbücher der Phytotherapie
- Pharmacopoea Helvetica
Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.
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