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Schwarzes Bilsenkraut Phytopharmaka Drogenliste

Bilsenkraut (Hyoscyamus niger, Solanaceae) ist ein pflanzliches Arzneimittel und eine Giftpflanze. Sie enthält, wie andere Mitglieder der Nachtschattengewächse, stark wirksame Tropanalkaloide, welche die Effekte des Parasympathicus, eines Anteils des unwillkürlichen Nervensystems, aufheben. Bilsenkraut wird heute selten pharmazeutisch verwendet. Von einer Verwendung als Halluzinogen und Rauschmittel muss aufgrund der hohen Giftigkeit abgeraten werden.

synonym: Hyoscyamus niger

Pflanze

Schwarzes Bilsenkraut (Hyoscyamus niger) aus der Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae)

Arzneidroge

ZubereitungenInhaltstoffe

Tropanalkaloide: Atropin, L-Hyoscyamin, wie im Stechapfel höherer Gehalt an Scopolamin als in der Tollkirsche.

Wirkungen

Wirkmechanismus der Parasympatholytika am Muskarin-Rezeptor, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

AnwendungsgebieteWissenswertes

Die Hexe Kirke verwendete das "Schweinekraut" Hyoscyamus, um Odysseus' Weggefährten in Schweine zu verwandeln. Odysseus erhält von Hermes das Kraut Moly  zum Schutz gegen die Verwandlung.

Hamlets Vater, der König von Dänemark, wurde mit Bilsenkraut vergiftet (Hamlet, I,V;). Der Saft wurde ihm ins Ohr geträufelt, wie sein Geist erzählt:

» Sleeping within my orchard,

My custom always of the afternoon,

Upon my secure hour thy uncle stole,

With juice of cursed hebenon in a vial,

And in the porches of my ears did pour

The leperous distilment; whose effect

Holds such an enmity with blood of man

That swift as quicksilver it courses through

The natural gates and alleys of the body,

And with a sudden vigour doth posset

And curd, like eager droppings into milk,

The thin and wholesome blood: so did it mine;

And a most instant tetter bark'd about,

Most lazar-like, with vile and loathsome crust,

All my smooth body.«

Bilsenkraut wurde auch dem Bier zugesetzt. Gemäss Rätsch (1996) leitet sich der Name Pilsener nicht von der tschechischen Stadt Plzen (Pilsen) ab, sondern von der dem Bier ehemals beigemischten Pflanze, dem Bilsenkraut. Mit dem deutschen Reinheitsgebot von 1516 wurde die Beimischung von Giftpflanzen zum Bier untersagt.

siehe auch

Giftpflanzen

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 20.10.2023 geändert.
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