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Geschmacksstörungen Indikationen

Geschmacksstörungen sind unerwünschte Veränderungen des Geschmackssinns, die zu einem Appetitmangel, einem Gewichtsverlust, einem Nährstoffmangel und zu einer reduzierten Lebensqualität führen können. Zu den möglichen Ursachen gehören beispielsweise das Alter, Infektionskrankheiten, zahlreiche Arzneimittel, eine Mundtrockenheit und Nervenkrankheiten. Es muss beachtet werden, dass die von den Patientinnen und Patienten beschriebenen Probleme oft eigentlich den Geruchssinn und nicht den Geschmack betreffen. Für die Behandlung ist die richtige Diagnose entscheidend. Der Geschmack kehrt häufig wieder von alleine zurück, aber dies kann Wochen, Monate oder sogar wenige Jahre in Anspruch nehmen.

synonym: Schmeckstörungen, Geschmacksverlust, Dysgeusie, Ageusie, Hypogeusie, Parageusie

Symptome

Geschmacksstörungen (Dysgeusien) äussern sich in unerwünschten Veränderungen des Geschmackssinns. Dazu gehören:

Geschmacksstörungen können zu einem Appetitmangel, einem Gewichtsverlust, einem Nährstoffmangel, psychischen Problemen und einer reduzierten Lebensqualität führen.

Ursachen

Der Geschmackssinn ist einer der klassischen fünf Sinne des Menschen, der die Geschmacksqualitäten süss, sauer, salzig, bitter und umami vermittelt.

Die Geschmackssinneszellen für die Wahrnehmung sind in Geschmacksknospen und in Geschmackspapillen organisiert, die vor allem auf der Zunge vorkommen. Weitere Lokalisationen sind der Gaumen, der Rachen, der Kehlkopf und der obere Anteil der Speiseröhre.

Ein Geschmack entsteht, wenn chemische Verbindungen mit Sinneszellen interagieren, typischerweise mit Rezeptoren oder Ionenkanälen. So werden etwa Monosaccharide als süss, Natriumionen als salzig und Protonen als sauer wahrgenommen. Der Reiz wird über afferente Nervenzellen als elektrische Aktivität in das Gehirn geleitet. Diese Nervenzellen stehen über Synapsen in direktem Kontakt mit den Sinneszellen. Wie bei anderen Sinneswahrnehmungen handelt es sich auch beim Geschmack um ein Modell des Gehirns, das unterschiedliche chemische und physikalische Phänomene unserer Umgebung verarbeitet. Geschmack ist also eine individuelle, selektive und teils fiktive Erfahrung.

Mit dem Geschmackssinn führt der Körper vor dem Schlucken eine grobe Analyse der zugeführten Nahrungsmittel durch und überprüft sie zusätzlich auf eine potenzielle Toxizität. So sind beispielsweise viele Gifte wie die Alkaloide bitter. Ein süsser Geschmack deutet hingegen auf energiereiche Kohlenhydrate hin.

Dieses System kann gestört werden, wenn die Funktion der Sinneszellen oder der zugehörigen Nervenzellen beeinträchtigt wird. Also beispielsweise durch eine Entzündung, eine Mangeldurchblutung, ein Nährstoffmangel oder eine Verletzung.

Zu den Ursachen von Geschmacksstörungen gehören:

Weil der Speichel für den Transport zu den Sinneszellen wichtig ist, kann auch eine Mundtrockenheit und das Sjögren-Syndrom Geschmacksstörungen hervorrufen.

Es ist darauf zu achten, dass neben dem Geschmacks- auch der Geruchssinn betroffen sein kann, der an der Geschmackswahrnehmung beteiligt ist. Tatsächlich gehen gemäss der Literatur die allermeisten Geschmacksstörungen (> 95%!) von einer Geruchsstörung aus! Geruch und Geschmack werden von den Patientinnen und Patienten häufig verwechselt. Das hängt damit zusammen, dass beim Schlucken flüchtige Stoffe in die Nase gelangen und gerochen werden.

Diagnose

Die Diagnose wird in ärztlicher Behandlung unter anderem anhand der Patientengeschichte und mit standardisierten Fragebogen gestellt. Mit verschiedenen Nahrungsmitteln oder Chemikalien kann getestet werden, welche Geschmacksqualitäten eingeschränkt sind. Dafür stehen auch validierte Testkits zur Verfügung. Mit einer Blutanalyse kann ein Nährstoffmangel nachgewiesen werden.

Auswahl für Geschmackstests:

Nicht medikamentöse Behandlung

Häufig kehrt der Geschmack innert Wochen bis Jahren wieder von alleine zurück. Die Patientinnen und Patienten müssen diesbezüglich aufgeklärt werden. Dies ist jedoch stark abhängig von der Ursache.

Medikamentöse Behandlung

Für die Korrektur eines Nährstoffmangels stehen die entsprechenden Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente zur Verfügung. Insbesondere Zink wird in der Literatur erwähnt. Ein Therapieversuch ist auch mit der α-Liponsäure möglich.

LiteraturAutor

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 24.10.2022 geändert.
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