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Makrolide Arzneimittelgruppen Antibiotika

Makrolide sind bakteriostatische bis bakterizide Wirkstoffe aus der Gruppe der Antibiotika für die Behandlung bakterieller Infektionskrankheiten. Ihre Effekte beruhen auf der Bindung an die 50S-Untereinheit der Ribosomen, wodurch die Proteinsynthese gehemmt wird. Wie bei anderen Antibiotika muss auf den Einnahmezeitpunkt im Zusammenhang mit der Nahrung geachtet werden. Makrolide haben in der Regel ein hohes Potential für Arzneimittel-Wechselwirkungen, weil sie CYP450-Isoenzyme und P-Glykoprotein hemmen. Dies gilt jedoch nicht für Azithromycin. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Verdauungsbeschwerden, zentrale Störungen und Hautausschläge. Makrolide können das QT-Intervall verlängern und zu Herzrhythmusstörungen führen.

synonym: Makrolid-Antibiotika

Produkte

Zu den verfügbaren Arzneiformen gehören Tabletten, Pulver und Granulate für die Herstellung oraler Suspensionen, Injektionspräparate und topische Medikamente. Als erster Wirkstoff aus dieser Gruppe wurde in den 1950er-Jahren Erythromycin entdeckt.

Struktur und Eigenschaften

Erythromycin ist eine natürliche Substanz, die vom Bakterium Saccharopolyspora erythraea (früher: Streptomyces erythraeus) gebildet wird. Weitere Wirkstoffe wie Clarithromycin sind von ihm abgeleitet und haben verbesserte pharmakokinetische und pharmakodynamische Eigenschaften. Die Bezeichnung Makrolide bezieht sich auf den grossen zentralen heterozyklischen Macrolacton-Ring mit 14, 15 oder 16 Atomen. Als Lactone werden zyklische Ester bezeichnet. An diesen Ring sind Aminozucker oder andere Seitenketten gebunden.

Wirkungen

Makrolide (ATC J01FA ) haben bakteriostatische bis bakterizide Eigenschaften. Die Effekte beruhen auf der Hemmung der bakteriellen Proteinsynthese durch Bindung an die 50S-Untereinheit der Ribosomen. Sie hindern das neu gebildete Polypeptid am Austritt durch einen Gang, den sogenannten nascent peptide exit tunnel (NPET). Neuere Untersuchungen zeigen, dass die Proteinsynthese nicht vollständig zum Erliegen kommt, da nicht alle Proteine betroffen sind (Vázquez-Laslop, Mankin, 2018).

Wirkmechanismus der Makrolide, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

Indikationen

Für die Behandlung bakterieller Infektionskrankheiten mit empfindlichen Erregern.

Dosierung

Gemäss der Fachinformation. Wie bei anderen Antibiotika muss auf den Einnahmezeitpunkt geachtet werden. Einige Arzneimittel müssen nüchtern verabreicht werden. Zur Vorbeugung und Behandlung von Magen-Darm-Störungen kann ein Probiotikum empfohlen werden.

Wirkstoffe

In der Schweiz zugelassene Makrolid-Antibiotika:

In der Schweiz nicht mehr als Humanarzneimittel im Handel:

Tierarzneimittel:

Kontraindikationen

Zu den Gegenanzeigen gehören (Auswahl):

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Makrolide haben in der Regel ein hohes Potential für Wechselwirkungen, weil sie CYP450-Isoenzyme und P-Glykoprotein hemmen. Dies gilt nicht für Azithromycin.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören:

Makrolide können das QT-Intervall verlängern und zu Herzrhythmusstörungen führen.

siehe auch

Azithromycin, Clarithromycin, Erythromycin

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

Weitere Informationen

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 21.4.2024 geändert.
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