Sprays DarreichungsformenMit einem Spray wird eine Flüssigkeit oder eine flüssige halbfeste Zubereitung fein verteilt und lässt sich grossflächig, dosiert und gezielt anwenden. Sprays werden in der Pharmazie sehr häufig verwendet, zum Beispiel gegen Muskel-, Rücken- und Gelenkschmerzen, Schnupfen, Halsschmerzen, Entzündungen im Mund- und Rachenraum, bei einer Angina pectoris und einer Migräne. Dosiersprays geben eine definierte Menge eines Volumens frei und ermöglichen so eine genaue Dosierung der Wirkstoffe. Ein Nachteil von Sprays ist die Verteilung der Zubereitung auf unerwünschte Körperstellen und in die Luft.
synonym: Dosiersprays, Microdoseur
ProdukteZahlreiche Arzneimittel, Nahrungsergänzungsmittel, Medizinprodukte, Parfüms und Kosmetika sind als Sprays im Handel.
Struktur und EigenschaftenSprays bestehen aus einem Behältnis mit einer Flüssigkeit oder einer halbfesten flüssigen Zubereitung sowie einem Zerstäuber, der dafür sorgt, dass sich aus der enthaltenen Zubereitung feine Tröpfchen bilden. Er saugt die Flüssigkeit üblicherweise mit einem Schlauch an, der in die Flüssigkeit reicht. Es entsteht eine Dispersion, d.h. eine fein verteilte Flüssigkeit in Gas (Luft). Alternativ kommen Treibgase wie Propan und Butan zur Anwendung.
Sprayflasche, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki
WirkungenSprays sorgen für eine gute, gezielte, dosierte und grossflächige Verteilung der pharmazeutischen Wirkstoffe und der Hilfsstoffe. Ein Vorteil von Sprays ist, dass kein direkter Kontakt mit der Flüssigkeit erforderlich ist, um sie aufzutragen.
AnwendungsgebieteEinige medizinische und nicht medizinische Anwendungsgebiete von Sprays sind:
- Muskel-, Rücken- und Gelenkschmerzen
- Sportverletzungen (Kühlsprays)
- Schnupfen, Heuschnupfen, Trockene Nase (Nasensprays)
- Halsschmerzen, Entzündungen im Mund- und Rachenraum, Aphthen, Husten (Mund- und Rachensprays)
- Hauterkrankungen, Hautpilzinfektionen (Hautsprays)
- Angina pectoris
- Migräne
- Kleine Verletzungen und Wunden
- Hautpflege, Sonnenbrand
- Sonnenschutz
- Schwitzen, Körpergeruch
- Haarsprays für die Fixierung der Haare
- Händedesinfektion, Oberflächendesinfektion (Desinfektionssprays)
- Unangenehme Gerüche (Raumsprays, Textilsprays)
- Nahrungsergänzungsmittel
- Cannabis-Mundspray für die Behandlung einer Spastik
- Flecken, Schmutz (Reinigungs- und Fleckensprays)
- Repellents gegen Insektenstiche und Zeckenbisse
- Behandlung von Insektenstichen
- Trockene Augen (Augensprays)
- Reinigung des Gehörhangs (Ohrensprays)
- Nervosität, Erregung, Angst
Gemäss der Fachinformation. Die Dosierung erfolgt über die Anzahl Sprühstösse. Bei einigen Sprays ist das freigesetzte Volumen konstant. Dadurch kann jeweils (ungefähr) dieselbe Menge der Flüssigkeit und der Wirkstoffe verabreicht werden.
Unerwünschte WirkungenEin wesentlicher Vorteil von Sprays, die grossflächige Verabreichung, ist auch der grösste Nachteil. Der Sprayinhalt kann an Orte verteilt werden, an welchen er unerwünscht ist. Zum Beispiel auch über die Luft in die Lunge.
Literatur- Arzneimittel-Fachinformation (CH)
- Fachliteratur
Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.
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