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Eisen Arzneimittelgruppen Spurenelemente

Eisen ist ein Spurenelement, das für die Vorbeugung und Behandlung eines Eisenmangels und einer Eisenmangelanämie verabreicht wird. Es wird im Körper unter anderem für den Sauerstofftransport und für den Stoffwechsel benötigt. Die oralen Präparate werden in der Regel nüchtern, eine Stunde vor dem Essen oder zwischen den Mahlzeiten, eingenommen. Denn verschiedene Lebensmittel, Getränke und Medikamente können die Eisenabsorption reduzieren. Bei einer unzureichenden Verträglichkeit ist auch eine Verabreichung mit oder kurz nach dem Essen möglich. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören gastrointestinale Störungen. Eisen kann den Stuhl dunkel verfärben, dies ist jedoch harmlos und ohne Bedeutung.

synonym: Ferrum, Iron, Fe, Eisentabletten

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Eisen ist unter anderem in Form von Tabletten, Kapseln, Kautabletten, Tropfen, als Sirup, Direktgranulat und als Injektionslösung erhältlich (Auswahl). Dabei handelt es sich um zugelassene Arzneimittel und Nahrungsergänzungsmittel. Eisen wird auch mit der Folsäure, mit Vitamin C und mit anderen Vitaminen und Mineralstoffen fix kombiniert. Einige Darreichungsformen sind magensaftresistent.

Die registrierten Arzneimittel enthalten meistens wesentlich mehr Eisen als die Ergänzungsmittel (z.B. 80 bis 100 mg vs. 10 mg pro Einheit).

Dieser Artikel bezieht sich in erster Linie auf die orale Therapie. Eisen wird auch intravenös verabreicht, siehe unter dem Artikel Eiseninfusionen.

Struktur und Eigenschaften

Eisen (Ferrum, Fe, Ordnungszahl: 26) ist ein glänzendes, graues Metall, das zu den Übergangsmetallen gehört. Es ist das häufigste chemische Element der Erde und in Sternen durch eine Kernfusion entstanden. Es zeigt einen Magnetismus.

Reines Eisen verrostet an der Luft schnell mit Wasser und Sauerstoff und bildet rotbraune Eisenoxide und Eisenoxidhydroxide. Rost ist im Alltag allgegenwärtig und kommt auch an Steinen vor. Die rote Farbe des Planeten Mars stammt von Eisenoxiden (siehe auch unter Redox-Reaktionen).

Eisen hat einen hohen Schmelzpunkt von 1538 °C. Wird Kohlenstoff zum flüssigen Metall gegeben, entsteht Stahl, der deutlich härter und dauerhafter ist. Der menschliche Körper enthält nur wenige Gramm des Spurenelements.

In Arznei- und Nahrungsergänzungsmitteln liegt Eisen in Form von zwei- oder dreiwertigen Salzen (Fe2+ oder Fe3+) oder als organische Komplexe vor. Typische Verbindungen sind zum Beispiel → Eisensulfat, Eisenchlorid, Eisenfumarat und Eisengluconat.

Da zweiwertiges Fe2+ besser absorbiert wird als das dreiwertige Fe3+, liegt Eisen in den meisten Arzneimitteln zweiwertig vor.

Wirkungen

Eisen dient zur Substitution des fehlenden Spurenelements im Körper. Es kommt unter anderem im Häm vor, das im Hämoglobin der roten Blutkörperchen für den Transport von Sauerstoff verantwortlich ist und auch im Myoglobin enthalten ist. Als Bestandteil vieler Enzyme, zum Beispiel der Cytochrome, spielt es zudem eine wichtige Rolle für den Stoffwechsel.

Eisen wird unregelmässig und unvollständig aus dem Dünndarm absorbiert. Bei einem Eisenmangel ist die Absorption erhöht.

Indikationen

Für die Vorbeugung und Behandlung eines Eisenmangels und einer Eisenmangelanämie.

Die Arzneimittel für die Therapie sollen nur eingenommen werden, wenn der Eisenmangel mit geeigneten Laboranalysen bestätigt wurde. Die tief dosierten Nahrungsergänzungsmittel können hingegen auch ohne eine Diagnose verabreicht werden.

Dosierung

Gemäss der Fachinformation. Die oralen Präparate werden in der Regel nüchtern und mindestens eine Stunde vor oder zwei Stunden nach dem Essen eingenommen. Einige Medikamente können auch mit dem Essen verabreicht werden.

Bei einer unzureichenden Verträglichkeit kann Eisen auch mit oder kurz nach dem Essen geschluckt werden. Die orale Therapiedauer soll mindestens zwei Monate betragen. Meistens werden für den Ausgleich eines Mangels mehrere Monate benötigt. Der Therapieverlauf und -erfolg wird mit Laboranalysen bestimmt. Eisen soll nicht überdosiert werden.

Kontraindikationen

Zu den Gegenanzeigen gehören:

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Eisen kann die Absorption anderer Medikamente und damit ihre Wirksamkeit reduzieren. Dies gilt beispielsweise für bestimmte Antibiotika wie die Tetrazykline und Chinolone, für die Bisphosphonate sowie für die Schilddrüsenhormone. Umgekehrt können Medikamente auch die Absorption des Eisens verringern, so etwa Antazida und Mineralstoffpräparate. Es wird ein ausreichender zeitlicher Abstand von mindestens zwei bis drei Stunden zwischen den Einnahmen empfohlen. Einige Lebensmittel können die Aufnahme von Eisen stark reduzieren, darunter Tee, Kaffee, Milch, Eier, Getreide und Spinat.

Orales Eisen soll nicht mit Eiseninfusionen kombiniert werden. Schliesslich kann Eisen kann die schleimhautreizenden Effekte andere Medikamente verstärken.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören gastrointestinale Störungen wie Bauchschmerzen, Durchfall, Verstopfung, Übelkeit, Erbrechen und eine Dyspepsie. Eisen verfärbt den Stuhl dunkel, was jedoch harmlos ist und keine medizinische Relevanz hat. Die gastrointestinalen Nebenwirkungen können sich negativ auf die Therapietreue auswirken und zu einem Therapieabbruch führen.

Eisen kann die Zähne verfärben und Ulzerationen der Mundschleimhaut verursachen. Die Mittel sollen deshalb nicht im Mund behalten oder gelutscht werden.

Eisen hat schleimhautreizende Eigenschaften und soll nur mit Vorsicht bei entzündlichen Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts oder bei Magen- und Darmgeschwüren eingenommen werden.

Für Kinder kann bereits eine geringe Überdosierung gefährlich bis lebensbedrohlich sein, zum Beispiel bei einer versehentlichen Einnahme. Deshalb sollen die Präparate für Kinder unerreichbar aufbewahrt werden.

Checkliste für die Beratung von Patientinnen und Patienten

Download:  Checkliste_Eisen.pdf 

siehe auch

Eisenmangel, Eisentabletten und Eiseninfusionen, Eisensulfat, Metalle, Kohle, Medikamente und Mahlzeiten, Fleisch, Magnete

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 12.9.2024 geändert.
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