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Quartäre Ammoniumverbindungen Stoffgruppen

Quartäre Ammoniumverbindungen sind eine Gruppe chemischer Verbindungen, die aus einem positiv geladenen Stickstoffatom bestehen, an das vier organische Reste gebunden sind. Viele Vertreter haben desinfizierende, antimikrobielle und oberflächenaktive Eigenschaften und werden zur Vorbeugung und Behandlung von Infektionskrankheiten eingesetzt. Auch einige Parasympatholytika wie Ipratropiumbromid sowie Parasympathomimetika wie Neostigmin gehören zu dieser Gruppe.

synonym: Quats, Quaternäre Ammoniumverbindungen, Quaternary ammonium compounds

Produkte

Quartäre Ammoniumverbindungen sind sowohl als Wirkstoffe als auch als Hilfsstoffe in Arzneimitteln sowie in weiteren Produkten wie beispielsweise Körperpflegemitteln, Desinfektionsmitteln und Seifen enthalten.

Struktur und Eigenschaften

Quartäre Ammoniumverbindungen sind organische Verbindungen, die ein einfach positiv geladenes Stickstoffatom enthalten (N+), das an vier organische Reste gebunden ist (z.B. Alkyl-, Aryl-). Als Gegenion (Anion) findet sich häufig ein Halogenid und insbesondere ein Bromid oder Chlorid. Ein weiteres Beispiel sind Sulfate. Die positive Ladung des Stickstoffs ist vom pH-Wert unabhängig.

Quartäre Ammoniumverbindungen, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

Bei Ammoniumsalzen mit dem Ammoniumion NH4+ ist der Stickstoff mit 4 Wasserstoffatomen verbunden.

Quartäre Ammoniumverbindungen werden üblicheweise mithilfe einer Alkylierung aus tertiären Aminen synthetisiert.

Beispiel Scopolaminbutylbromid:

Wirkungen

Quartäre Ammoniumverbindungen haben oberflächenaktive, schaumbildende, antimikrobielle und desinfizierende Eigenschaften. Einige Parasympatholytika und Parasympathomimetika gehören zu dieser Gruppe. Sie sind anticholinerg resp. cholinerg.

Anwendungsgebiete

Auswahl von Anwendungsgebieten:

Wirkstoffe

Im Folgenden sind einige Wirkstoffe aufgelistet, die quartäre Ammoniumverbindungen sind:

Unerwünschte Wirkungen

Die unerwünschten Wirkungen sind von der verwendeten Substanz abhängig. Zu den möglichen Nebenwirkungen gehören allergische Reaktionen und Hautreaktionen.

siehe auch

Amine

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.


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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 17.5.2025 geändert.
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