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Glycopyrroniumbromid Arzneimittelgruppen Bronchodilatatoren Parasympatholytika LAMA

Glycopyrroniumbromid ist ein anticholinerger Wirkstoff aus der Gruppe der Parasympatholytika mit bronchienerweiternden Eigenschaften. Es wird als Pulverinhalation zur symptomatischen Behandlung der COPD und von Asthma eingesetzt. Glycopyrroniumbromid hat einen schnellen Wirkungseintritt, eine lange Wirkdauer und muss nur einmal täglich inhaliert werden. Die Effekte beruhen auf der Bindung an Muscarinrezeptoren. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Nasopharyngitis, Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Mundtrockenheit, Gastroenteritis und Harnwegsinfektionen.

synonoym: Glycopyrronium, Glycopyrronii bromidum PhEur, Glykopyrrolat, NVA237

Produkte

Glycopyrroniumbromid ist in Form von Hartkapseln mit einem Pulver zur Inhalation im Handel (Seebri® Breezhaler®). Es wurde in der EU im Jahr 2012 und in der Schweiz im April 2013 zugelassen.

Glycopyrroniumbromid wird auch fix mit Indacaterol kombiniert (Ultibro® Breezhaler®, Zulassung in der Schweiz 2014). Im Jahr 2020 wurde eine Kombination von Indacaterol mit Glycopyrroniumbromid und Mometasonfuroat für die Asthmabehandlung registriert (Enerzair® Breezhaler®).

Im Jahr 2018 wurde in der EU eine Fixkombination mit Formoterol und Beclometason freigegeben (Riarify®), in der Schweiz im Jahr 2020 (Trimbow®).

Ebenfalls registriert wurde eine Kombination mit Formoterol (Bevespi® Aerosphere®) sowie mit Formoterol und Budesonid (Trixeo Aerosphere®).

Struktur und Eigenschaften

Glycopyrroniumbromid (C19H28BrNO3, Mr = 398.3 g/mol) ist ein Anticholinergikum mit einer quaternären Ammoniumstruktur. Es ist strukturell mit Atropin verwandt und liegt als weisses, geruchloses und kristallines Pulver vor, das in Wasser leicht löslich ist.

Wirkungen

Glycopyrroniumbromid (ATC R03BB06 ) hat parasympatholytische und bronchienerweiternde Eigenschaften. Die Wirkungen beruhen auf der Aufhebung der Effekte von Acetylcholin an den glatten Muskelzellen der Atemwege, das eine Bronchienverengung auslöst. Glycopyrroniumbromid bindet hauptsächlich an die M1- bis M3-Muscarinrezeptoren, die für die Bronchienverengung verantwortlich sind. Es hat einen schnellen Wirkungseintritt und eine lange Wirkdauer. Im Unterschied zu anderen Wirkstoffen aus dieser Gruppe - wie zum Beispiel Ipratropiumbromid - muss es deshalb nur einmal täglich verabreicht werden.

Wirkmechanismus der Parasympatholytika am Muskarin-Rezeptor, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

Indikationen

Für die bronchienerweiternde Erhaltungstherapie zur Symptomlinderung bei chronisch-obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) oder bei Bronchialasthma.

Dosierung

Gemäss der Fachinformation. Das Pulver in den Kapseln wird einmal täglich zur selben Tageszeit inhaliert.

Kontraindikationen

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Glycopyrroniumbromid soll nicht mit anderen Parasympatholytika kombiniert werden. Cimetidin, ein Hemmer des organischen Kationentransports, verringert die Elimination von Glycopyrroniumbromid und erhöht die Exposition.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Nasopharyngitis, Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Mundtrockenheit, Gastroenteritis und Harnwegsinfektionen.

siehe auch

COPD, LAMA, Parasympatholytika, Bronchodilatatoren

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 14.5.2023 geändert.
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