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Ipratropiumbromid Arzneimittelgruppen Bronchodilatatoren Parasympatholytika

Ipratropiumbromid ist ein anticholinerger Wirkstoff aus der Gruppe der Parasympatholytika mit bronchienerweiternden Eigenschaften. Es wird hauptsächlich für die Behandlung von Asthma und einer COPD eingesetzt. Die Arzneimittel werden in der Regel drei- bis viermal täglich inhaliert. Ipratropiumbromid ist ein Derivat des Tropanalkaloids Atropin, welches in Nachtschattengewächsen wie der Tollkirsche vorkommt. Die Effekte beruhen auf dem Antagonismus an muscarinischen Acetylcholinrezeptoren. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Kopfschmerzen, Rachenreizungen, Husten, Mundtrockenheit, Magen-Darm-Beschwerden und Schwindel.

synonym: Ipratropium, Ipratropii bromidum PhEur

Produkte

Ipratropiumbromid ist als Inhalationslösung und Dosieraerosol im Handel (Atrovent®, Generika). Es sind auch Kombinationspräparate mit Beta2-Sympathomimetika im Handel (Dospir®, Berodual® N, Generika). In Apotheken werden zudem Inhalationslösungen mit Ipratropiumbromid als Magistralrezepturen hergestellt. Der Wirkstoff ist in der Schweiz seit dem Jahr 1978 zugelassen.

Struktur und Eigenschaften

Ipratropiumbromid (C20H30BrNO3, Mr = 412.4 g/mol) ist ein Racemat und eine quaternäre Ammoniumverbindung. Es handelt sich um ein Derivat von Atropin, ein Tropanalkaloid, das in Nachtschattengewächsen wie der Tollkirsche vorkommt. Ipratropiumbromid liegt als weisses, kristallines Pulver vor, das in Wasser leicht löslich ist.

Wirkungen

Ipratropiumbromid (ATC R03BB01 ) hat parasympatholytische (anticholinerge) und dadurch bronchienerweiternde (bronchospasmolytische) Eigenschaften. Die Wirkung tritt nach etwa 15 Minuten ein und hält bis zu 6 Stunden an. Die Effekte beruhen auf dem Antagonismus an muscarinischen Acetylcholin-Rezeptoren.

Mittlerweile sind weitere Parasympatholytika wie Tiotropiumbromid, Glycopyrroniumbromid und Umeclidiniumbromid verfügbar, welche eine längere Wirkdauer als Ipratropiumbromid haben und nur einmal täglich inhaliert werden müssen.

Wirkmechanismus der Parasympatholytika am Muskarin-Rezeptor, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

IndikationenDosierung

Gemäss der Arzneimittel-Fachinformation. Das Arzneimittel wird in der Regel drei- bis viermal täglich inhaliert. Der Nasenspray wird zwei- bis dreimal täglich verabreicht.

Kontraindikationen

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Ipratropiumbromid kann zusammen mit anderen Bronchodilatatoren verabreicht werden.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Kopfschmerzen, Rachenreizungen, Husten, Mundtrockenheit, Magen-Darm-Beschwerden wie Verstopfung, Durchfall und Erbrechen, Übelkeit und Schwindel.

siehe auch

COPD, Tiotropiumbromid, Aclidiniumbromid, Parasympatholytika, Bronchodilatatoren, Tollkirsche

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 19.3.2024 geändert.
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