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Tiotropiumbromid Arzneimittelgruppen Bronchodilatatoren Parasympatholytika LAMA

Tiotropiumbromid ist ein bronchienerweiternder Wirkstoff aus der Gruppe der Parasympatholytika zur Dauerbehandlung der COPD. Die Effekte beruhen auf dem kompetitiven Antagonismus an muscarinischen Rezeptoren. Tiotropiumbromid hat im Unterschied zu seinem Vorläufer Ipratropiumbromid eine lange Wirkdauer von über 24 Stunden und muss deshalb nur einmal täglich inhaliert werden. Die häufigste mögliche unerwünschte Wirkung ist Mundtrockenheit.

synonym: Tiotropium, Tiotropii bromidum monohydricum, Tiotropiumbromid-Monohydrat, LAMA, Ba 679 BR

Produkte

Tiotropiumbromid ist in Form von Kapseln zur Inhalation im Handel und seit dem Jahr 2002 zugelassen (Spiriva®). Die Kapseln werden mit dem Spiriva® HandiHaler® inhaliert. Die Inhalationslösung (Spiriva® Respimat®) wurde in der Schweiz im Jahr 2016 zugelassen.

Tiotropiumbromid ist der Nachfolger von Ipratropiumbromid (Atrovent®, beide Boehringer Ingelheim). Im Jahr 2016 wurde eine Fixkombination mit Olodaterol für die Behandlung der COPD freigegeben (Spiolto® Respimat®).

Struktur und Eigenschaften

Tiotropiumbromid (C19H22BrNO4S2, Mr = 472.4 g/mol) liegt in Arzneimitteln als Tiotropiumbromid-Monohydrat vor, ein weisses bis gelblich-weisses Pulver, das in Wasser wenig löslich ist. Tiotropiumbromid ist achiral und strukturell mit Atropin und Ipratropiumbromid verwandt. Die positive Ladung der quartären Ammoniumverbindung trägt dazu bei, dass der Wirkstoff vorwiegend lokal in den Atemwegen wirksam ist und nur in einem geringen Ausmass in den systemischen Kreislauf absorbiert wird.

Wirkungen

Tiotropiumbromid (ATC R03BB04 ) hat bronchienerweiternde und parasympatholytische Eigenschaften. Es wirkt den COPD-Beschwerden entgegen, verringert die Exazerbationrate und erhöht die Lebensqualität. Die Effekte beruhen auf dem kompetitiven Antagonismus an muscarinischen Rezeptoren in den Atemwegen.

Im Unterschied zu Ipratropiumbromid hat Tiotropiumbromid eine lange Wirkdauer von über 24 Stunden und wird deshalb auch als LAMA, Long Acting Muscarinic Antagonist, bezeichnet. Die lange Wirkdauer stellt ein Vorteil für die Therapietreue dar.

Wirkmechanismus der Parasympatholytika am Muskarin-Rezeptor, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

Indikationen

Zur symptomatischen Dauerbehandlung der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD).

Dosierung

Gemäss der Fachinformation. Mit den Arzneimitteln wird einmal täglich inhaliert.

Kontraindikationen

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Die Kombination mit anderen Anticholinergika wird nicht empfohlen, weil dabei die unerwünschten Wirkungen verstärkt werden können. Tiotropiumbromid wird über Kationentransporter ausgeschieden. Wechselwirkungen mit Substraten der Transporter sind möglich.

Unerwünschte Wirkungen

Die häufigste mögliche unerwünschte Wirkung ist eine Mundtrockenheit.

siehe auch

COPD, LAMA, Ipratropiumbromid, Aclidiniumbromid, Olodaterol, Parasympatholytika, Bronchodilatatoren

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 27.5.2023 geändert.
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