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Pyridostigmin Arzneimittelgruppen Indirekte Parasympathomimetika

Pyridostigmin ist ein indirekt parasympathomimetischer Wirkstoff aus der Gruppe der Cholinesterasehemmer für die Behandlung einer Darmatonie, einer atonischen Obstipation und einer Myasthenia gravis. Die Effekte beruhen auf der Hemmung der Acetylcholinesterase und der Förderung der Effekte des Neurotransmitters Acetylcholin. Pyridostigmin wird peroral verabreicht. Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören gastrointestinale Störungen, eine erhöhte Bronchialsekretion, Speichel- und Tränenfluss, eine langsamer Herzschlag, eine Pupillenverengung und Störungen der Muskulatur.

synonym: Pyridostigminum, Pyridostigmini bromidum PhEur, Pyridostigminbromid, Pyridostigmine

Produkte

Pyridostigmin ist in Form von Dragees, Tabletten und Retardtabletten im Handel (Mestinon®). Es ist in der Schweiz seit dem Jahr 1953 zugelassen. Pyridostigmin wurde in den 1940er-Jahren bei Hoffmann-La Roche in Basel entwickelt.

Struktur und Eigenschaften

Pyridostigmin (C9H13N2O2, Mr = 181.2 g/mol) liegt in Arzneimitteln als Pyridostigminbromid vor, ein weisses, kristallines, zerfliessendes Pulver, das in Wasser sehr leicht löslich ist. Es ist mit Neostigmin strukturell verwandt und mimikriert Acetylcholin.

Wirkungen

Pyridostigmin (ATC N07AA02 ) hat cholinerge (indirekt parasympathomimetische) Eigenschaften. Die Effekte beruhen auf der Hemmung des Abbaus von Acetylcholin durch das Enzym Acetylcholinesterase. Dadurch wird die Reizleitung über die Synapsen verstärkt. Pyridostigmin gelangt nicht in das zentrale Nervensystem, weil es die Blut-Hirn-Schranke nicht passiert.

Wirkmechanismus der Parasympathomimetika, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

Indikationen

Die Schweizer Armee verwendet Pyridostigmin-Tabletten (30 mg) als Schutzmedikament bei einem möglichen Angriff mit Nervengiften. Dazu wird alle 8 Stunden 1 Tablette eingenommen.

Dosierung

Gemäss der Fachinformation. Die in der Schweiz zugelassenen Arzneimittel werden peroral verabreicht.

Kontraindikationen

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Wechselwirkungen wurden mit Immunsuppressiva, Methylcellulose, Parasympatholytika, Muskelrelaxanzien, Aminoglykosiden, Anästhetika und Anästhetika beschrieben.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören (Auswahl):

siehe auch

Parasympathomimetika

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Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

Weitere Informationen

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 30.3.2024 geändert.
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