Ibuprofensuspension Arzneimittelgruppen Schmerzmittel NSARIbuprofen ist ein schmerzlindernder, fiebersenkender und entzündungshemmender Wirkstoff aus der Gruppe der NSAR für die Behandlung von Schmerzen und Fieber. Die Effekte beruhen auf der Hemmung der Cyclooxygenasen (COX) und der Inhibition der Prostaglandinsynthese. Ibuprofen wird in Form einer Suspension vor allem Kindern verabreicht. Sie muss vor dem Gebrauch geschüttelt werden. Die Dosierung erfolgt nach dem Körpergewicht und das erforderliche Volumen wird mit einer Dosierspritze abgemessen. Das Arzneimittel ist ab einem Körpergewicht von 5 kg und einem Alter von 6 Monaten zugelassen. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Verdauungsstörungen, zentralnervöse Störungen und Hautausschläge. Die Therapiedauer soll kurz gehalten werden, um organschädigende Nebenwirkungen zu vermeiden.
synonym: Ibuprofensaft, Ibuprofensirup
ProdukteDie Ibuprofensuspension ist in Flaschen und Beuteln im Handel (Algifor®, Generika). Sie ist in der Schweiz seit dem Jahr 2004 zugelassen. Sie wird hauptsächlich für Kinder verwendet, es stehen aber auch Produkte für Jugendliche und Erwachsene zur Verfügung.
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Struktur und EigenschaftenIbuprofen (C13H18O2, Mr = 206.3 g/mol) gehört zur Gruppe der Propionsäurederivate. Es ist ein Racemat bestehend aus gleichen Teilen des S(+)- und R(-)-Enantiomers. Das S(+)-Enantiomer Dexibuprofen ist hauptsächlich pharmakologisch aktiv und wird ebenfalls vermarktet. Allerdings findet im Körper auch eine chirale Inversion statt. In den Suspensionen liegt es in der Regel als Säure vor, ein weisses, kristallines Pulver oder farblose Kristalle, die in Wasser praktisch unlöslich sind und deshalb als Suspension formuliert werden.
WirkungenIbuprofen (ATC M01AE01 ) hat schmerzlindernde, fiebersenkende, entzündungshemmende und leicht thrombozytenaggregationshemmende Eigenschaften. Die Effekte beruhen auf der Inhibition der Cyclooxygenase (COX-1 und COX-2) und der Hemmung der Prostaglandinsynthese. Ibuprofen hat eine kurze Halbwertszeit von nur etwa 1 bis 3 Stunden.
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IndikationenFür die Behandlung von Schmerzen und Fieber.
DosierungGemäss der Fachinformation. Die Dosierung erfolgt nach dem Körpergewicht. Die Suspension ist ab einem Alter von 6 Monaten und einem Körpergewicht von 5 kg zugelassen.
Die Suspension muss vor dem Gebrauch geschüttelt werden.
Die Dosis wird mit einer Dosierspritze aus der Flasche entnommen. Die Flasche muss nach dem Einstecken der Spritze auf den Kopf gestellt werden.
Vor Gebrauch schütteln, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki
Kontraindikationen- Überempfindlichkeit
- Anamnese eines Bronchospasmus, einer Urtikaria oder allergieähnlichen Symptomen nach Einnahme von Acetylsalicylsäure oder anderen NSAR
- Drittes Trimenon der Schwangerschaft
- Aktive Magen- und/oder Duodenalgeschwüre oder gastrointestinale Blutungen
- Entzündliche Darmerkrankungen
- Schwere Leberfunktionsstörungen
- Schwere Niereninsuffizienz
- Schwere Herzinsuffizienz
- Behandlung postoperativer Schmerzen nach einer koronaren Bypass-Operation
- Säuglinge unter 6 Monaten und Kinder unter 5 kg Gewicht
- Windpockeninfektion
Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.
InteraktionenIbuprofen hat ein hohes Potenzial für Wechselwirkungen. Dazu gehören andere NSAR und Salicylate, Glucocorticoide, Ethanol, Diuretika, Antihypertonika, Probenecid, Antikoagulantien, Thrombozytenaggregationshemmer, Aminoglykoside, Antidiabetika, Digoxin, Lithium, Methotrexat, Baclofen, Chinolone, Chinolone, Ciclosporin, Ginkgo, Mifepriston, Tacrolimus und Zidovudin.
Ibuprofen ist ein Substrat von CYP2C9.
Unerwünschte WirkungenZu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören:
- Verdauungsbeschwerden, Durchfall, Übelkeit, Erbrechen, Verstopfung, Bauchschmerzen, Blähungen, Teerstuhl, Bluterbrechen und gastrointestinale Blutungen
- Zentralnervöse Nebenwirkungen wie eine Einschränkung des Reaktionsvermögens, Kopfschmerzen und Schwindel
- Hautausschläge
Ibuprofen kann bei einer längerfristigen und hochdosierten Einnahme verschiedene Organe wie den Verdauungstrakt, die Leber und die Nieren schädigen.
siehe auchIbuprofen, NSAR, Fieber, Antipyretika, Schmerzmittel, Paracetamol
Literatur- Arzneimittel-Fachinformation (CH, D, USA, UK)
- Davies N.M. Clinical pharmacokinetics of ibuprofen. The first 30 years. Clin Pharmacokinet, 1998, 34(2), 101-54 Pubmed
- de Martino M., Chiarugi A., Boner A., Montini G., De' Angelis G.L. Working Towards an Appropriate Use of Ibuprofen in Children: An Evidence-Based Appraisal. Drugs, 2017, 77(12), 1295-1311 Pubmed
- Europäisches Arzneibuch PhEur
- McQuay H.J., Moore R.A. Dose-response in direct comparisons of different doses of aspirin, ibuprofen and paracetamol (acetaminophen) in analgesic studies. Br J Clin Pharmacol, 2007, 63(3), 271-8 Pubmed
- Moore N. Ibuprofen: a journey from prescription to over-the-counter use. J R Soc Med, 2007, 100 Suppl 48, 2-6 Pubmed
- Southey E.R., Soares-Weiser K., Kleijnen J. Systematic review and meta-analysis of the clinical safety and tolerability of ibuprofen compared with paracetamol in paediatric pain and fever. Curr Med Res Opin, 2009, 25(9), 2207-22 Pubmed
Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.
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