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Antipyretika Arzneimittelgruppen

Als Antipyretika werden fiebersenkende Wirkstoffe bezeichnet, welche für die symptomatische Behandlung von Fieber eingesetzt werden. Dazu gehören Paracetamol, nicht-steroidale Entzündungshemmer (NSAR) wie Ibuprofen, Acetylsalicylsäure und Diclofenac sowie Metamizol. Antipyretika sind in der Regel auch gegen Schmerzen und teilweise auch gegen Entzündungen wirksam. Dies trägt wesentlich zu ihren Effekten bei. Ein leichtes Fieber oder Fieber ohne andere Beschwerden muss nicht medikamentös behandelt werden, weil es sich um eine physiologische und normale Antwort des Körpers handelt. Antipyretika und insbesondere die NSAR können unerwünschte Wirkungen verursachen.

synonym: Fiebersenkende Medikamente

Produkte

Antipyretika sind in zahlreichen Darreichungsformen erhältlich. Dazu gehören beispielsweise Tabletten, Brausetabletten, Zäpfchen, Säfte und Kautabletten. Der Name leitet sich vom Fachbegriff Pyrexie (Fieber) ab. Die ersten synthetischen Wirkstoffe wie beispielsweise Acetanilid, die Salicylsäure und die Acetylsalicylsäure wurden im 19. Jahrhundert entwickelt.

Struktur und Eigenschaften

Antipyretika haben keine einheitliche chemische Struktur. Innerhalb der Klasse können aber Gruppen gebildet werden (siehe unten).

Wirkungen

Antipyretika haben fiebersenkende (antipyretische) Eigenschaften. Die Wirkstoffe sind in der Regel zusätzlich auch schmerzlindernd und einige auch entzündungshemmend, was entscheidend zu den Wirkungen der Arzneimittel beiträgt. Die Effekte der Antipyretika beruhen auf der peripheren Hemmung pyrogener Mediatoren. Zentral hemmen sie die Bildung von Prostaglandin E2, das an der Entstehung des Fiebers beteiligt ist.

Fieber ist eine physiologische, normale und gutartige Antwort des Körpers, welche häufig bei Infektionskrankheiten auftritt. Ein leichtes Fieber muss deshalb nicht medikamentös behandelt werden. Ob die Fiebersenkung den Krankheitsverlauf negativ beeinflusst, ist in der Literatur umstritten. Entsprechende Fälle wurden beschrieben. Fieberkrämpfe können durch die Gabe von Antipyretika nicht verhindert werden. Fieber ist übrigens nicht dasselbe wie eine Hyperthermie, welche durch eine starke Sonneneinstrahlung entstehen kann.

Eine Fiebersenkung wird erst bei hohen Temperaturen empfohlen, also etwa ab 38.5 bis 39 °C. Einige Autoren betrachten sie auch dann als unnötig. Die Gabe von Antipyretika kann zu einer deutlichen Linderung des Krankheitsgefühls führen, was wahrscheinlich vorwiegend auf den zusätzlichen Effekten der Mittel beruht (siehe oben). Die Therapie des Fiebers ist in erster Linie symptomatisch. So können beispielsweise bei einer bakteriellen Infektion Antibiotika angezeigt sein.

Fieberthermometer, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

Indikationen

Für die symptomatische Behandlung von Fieber.

Dosierung

Gemäss der Fachinformation. Die meisten Arzneimittel müssen aufgrund der kurzen Halbwertszeit mehrmals täglich verabreicht werden. Es stehen einige NSAR zur Verfügung, bei denen eine ein- oder zweimal tägliche Applikation ausreicht.

Bei Kindern erfolgt die Dosierung nach dem Körpergewicht. Das Dosierungsintervall, d.h der zeitliche Abstand zwischen den Gaben, muss beachtet werden. Nicht überdosieren! Nicht alle Wirkstoffe sind für Kinder geeignet, so wie beispielsweise von der Acetylsalicylsäure abgeraten. Wir empfehlen Paracetamol.

Es wird eine Monotherapie empfohlen, also keine Kombination mehrerer fiebersenkender Substanzen. Falls ein Medikament unzureichend wirkt, kann aber selbstverständlich ein Wechsel vorgenommen werden.

Wirkstoffe

Acetanilide:

NSAR (Nicht steroidale Entzündungshemmer, Auswahl):

Pyrazolone:

Pflanzliche Antipyretika:

Aufgrund der besseren Verträglichkeit sollte aus unserer Sicht Paracetamol als Mittel der ersten Wahl verwendet werden.

Kontraindikationen

Die Vorsichtsmassnahmen sind von den einzelnen Wirkstoffen abhängig.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen der NSAR gehören Verdauungsbeschwerden und zentralnervöse Störungen. Alle NSAR können selten und vor allem bei einer längerfristigen Einnahme schwere Nebenwirkungen verursachen.

Paracetamol gilt als gut verträglich, muss aber richtig dosiert werden, da eine Überdosierung gefährlich ist und die Leber schädigen kann.

Metamizol kann selten Blutbildstörungen wie eine Agranulozytose auslösen.

siehe auch

NSAR, Paracetamol, Metamizol, Fieber

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.


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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 4.4.2024 geändert.
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