Dexibuprofen Arzneimittelgruppen NSARDexibuprofen ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der nicht-steroidalen Entzündungshemmer mit schmerzlindernden, fiebersenkenden und entzündungshemmenden Eigenschaften. Es handelt sich um das aktive S-Enantiomer von Ibuprofen. Die Wirkungen beruhen auf der Hemmung der Prostaglandinsynthese. Dexibuprofen wird zur Behandlung von Schmerzen, Fieber und Entzündungszuständen verschiedener Ursache eingesetzt. Das Arzneimittel wird in der Regel drei- bis viermal täglich eingenommen. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Verdauungsbeschwerden. Wie bei allen NSAR können bei längerfristiger Anwendung schwere Nebenwirkungen auftreten.
synonym: Dexibuprofenum
ProdukteDexibuprofen ist in Form von Filmtabletten und als Pulver zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen im Handel (Seractil®, Generika). Es wurde in der Schweiz im Jahr 1997 zugelassen.
Struktur und EigenschaftenDexibuprofen (C13H18O2, Mr = 206.3 g/mol) ist das S-Enantiomer von Ibuprofen. Es liegt als weisses, kristallines Pulver vor, das in Wasser praktisch unlöslich ist. Ibuprofen ist ein Racemat aus gleichen Teilen S(+)- und R(-)-Enantiomer. Das S(+)-Enantiomer Dexibuprofen ist hauptsächlich pharmakologisch aktiv und wird deshalb separat vermarktet.
WirkungenDexibuprofen (ATC M01AE14 ) hat schmerzlindernde, entzündungshemmende und fiebersenkende Eigenschaften. Die Wirkungen beruhen auf der Hemmung der Cyclooxygenase und somit der Hemmung der Prostaglandinsynthese.
Wirkmechanismus der NSAR, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki
IndikationenZur Behandlung von Schmerzen und Entzündungszuständen verschiedener Ursache, zum Beispiel bei Arthritis, Arthrose, Muskel- und Gelenkschmerzen, Gicht, nach Operationen und Menstruationsbeschwerden sowie zur Behandlung von Fieber.
DosierungGemäss der Fachinformation. Die Arzneimittel werden in der Regel drei- bis viermal täglich eingenommen. Die maximale Einzeldosis liegt für Erwachsene bei 400 mg, die maximale Tagesdosis bei 1200 mg (tiefer als bei Ibuprofen). Falls ein rascher Wirkungseintritt erwünscht ist, kann das Arzneimittel nüchtern eingenommen werden. Bei Verdauungsbeschwerden wird eine Einnahme mit den Mahlzeiten empfohlen.
KontraindikationenBei der Verabreichung nicht steroidaler Entzündungshemmer müssen zahlreiche Vorsichtsmassnahmen beachtet werden. Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.
Unerwünschte WirkungenZu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Verdauungsbeschwerden wie Übelkeit, Völlegefühl, Magenbrennen, Magenschmerzen, Appetitlosigkeit, Durchfall, Verstopfung, Erbrechen, Magenschleimhautentzündung und Blutverluste mit dem Stuhl (bis zur Blutarmut). Wie bei allen NSAR können bei längerfristiger Anwendung schwere Nebenwirkungen auftreten.
siehe auchIbuprofen, NSAR, Isomere, Enantiomere
Literatur- Arzneimittel-Fachinformation (CH)
- Europäisches Arzneibuch PhEur
- Moore R.A., Derry S., McQuay H.J. Single dose oral dexibuprofen S(+)-ibuprofen for acute postoperative pain in adults. Cochrane Database Syst Rev, 2009, CD007550 Pubmed
- Phleps W. Overview on clinical data of dexibuprofen. Clin Rheumatol, 2001, 20 Suppl 1, S15-21 Pubmed
Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.
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