Flush IndikationenAls Flush wird eine plötzlich auftretende Hautrötung mit einem Wärmegefühl bezeichnet, die hauptsächlich im Gesicht und im oberen Körperbereich beobachtet wird. Das Flushing kommt in der Regel anfallsweise und seltener anhaltend vor. Die Ursache ist eine Gefässerweiterung und eine verstärkte Hautdurchblutung. Während viele Auslöser gutartig sind, zum Beispiel Emotionen, Temperaturveränderungen, Medikamente und Lebensmittel, kann ein Flush auch als Folge einer schweren Erkrankung entstehen. Deshalb ist vor allem bei einem plötzlichen Beginn oder bei Begleitsymptomen eine ärztliche Abklärung erforderlich. Die medikamentöse Therapie richtet sich nach der Ursache.
synonym: Flushing, Erröten, Blush
SymptomeEin Flush äussert sich in einer plötzlich auftretenden Hautrötung und in einem Wärmegefühl. Er tritt hauptsächlich im Gesicht, an den Ohren, im Nacken, im oberen Bereich der Brust und an den oberen Extremitäten auf. Das Flushing kommt in der Regel anfallsweise vor, kann aber auch andauernd auftreten. Es wird oft als unangenehm empfunden und kann für die Betroffenen ein psychosoziales Problem darstellen.
UrsachenDie Ursache des Flushings ist eine Gefässerweiterung und eine verstärkte Durchblutung der Haut. Sie wird von verschiedenen Mediatoren verursacht, zum Beispiel von Histamin, Prostaglandinen und Tachykininen. Ein Flush ist häufig gutartig und kann bei empfindlichen Menschen schon durch leichte Emotionen ausgelöst werden. Es können aber auch Krankheiten zugrunde liegen.
Häufige Auslöser und Ursachen sind:
- Positive und negative Emotionen, Scham, Angst
- Temperaturveränderungen
- Zahlreiche Medikamente können als unerwünschte Wirkung einen Flush auslösen. Dazu gehören zum Beispiel Calciumkanalblocker wie Amlodipin und Nifedipin, die Nicotinsäure, Nitrate wie Nitroglycerin, ACE-Hemmer, Phosphodiesterase-5-Hemmer wie Sildenafil, Disulfiram (mit Alkohol), Prostaglandine und Opioide.
- Lebensmittel, z.B. Chili
- Körperliche Aktivität
- Getränke
- Fermentierte Lebensmittel mit Tyramin, Histamin, Glutamat
- Histaminintoleranz
- Rauschmittel wie Ethanol und Amylnitrit
- Hormonelle Ursachen: Hitzewallungen mit einem Östrogenmangel während der Wechseljahre
Krankheiten:
- Rosazea
- Karzinoidsyndrom mit Durchfall und Bauchkrämpfen
- Allergien, Anaphylaxie
- Infektionskrankheiten, Fieber, Hyperthermie
- Phächromozytom
- Mastozytose
- Krebserkrankungen
- Neurologische Erkrankungen
Die Diagnose wird in ärztlicher Behandlung gestellt. Vor allem bei einem plötzlichen Auftreten oder Begleitsymptomen wie beispielsweise Durchfall, einer Atemnot oder bei einem Gewichtsverlust sollen die Patientinnen und Patienten vorstellig werden.
Nicht medikamentöse Behandlung- Kühlen, z.B. mit kalten Auflagen oder einem Ventilator
- Angepasste Kleidung
- Kontrolle der Emotionen
- Vermeiden der Auslöser, z.B. Lebensmittel und heisse Getränke
- Kurz an die frische Luft zur Abkühlung.
Die medikamentöse Behandlung ist von der Ursache abhängig. Bei einem emotionalen Flushing können zum Beispiel Beruhigungsmittel und angstlösende Medikamente versucht werden.
Bei einer Histaminintoleranz und allergischen Erkrankungen bieten sich Antiallergika wie die Antihistaminika an.
Für die Therapie der Rosazea stehen Cremen und Salben zur Verfügung, zum Beispiel mit Metronidazol und Ivermectin.
Für Hitzewallungen während der Wechseljahre werden häufig Extrakte aus dem Rhizom der Traubensilberkerze und Östrogene verwendet.
Weitere Beispiele:
- Acetylsalicylsäure oder Laropiprant mit der Nicotinsäure (ausser Handel)
- Adrenalin bei einer Anaphylaxie
- Betablocker, in der Literatur wird das unselektive Nadolol erwähnt, das in der Schweiz allerdings nicht zugelassen ist.
- Arzneimittel-Fachinformation (CH)
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Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.