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Cayennepfeffer Phytopharmaka Drogenliste

Zubereitungen aus den Früchten von Capsicum-Arten (Paprikas, Chilis) aus der Familie der Nachtschattengewächse werden für die Behandlung von akuten und chronischen Schmerzen eingesetzt. Sie werden hauptsächlich in Form von Wärmepflastern, Cremen und Salben lokal auf die Haut aufgetragen. Bei der Verabreichung ist Vorsicht geboten, denn die Mittel dürfen nicht mit verletzter und erkrankter Haut, den Augen und Schleimhäuten in Kontakt kommen, weil sonst ein starkes Brennen ausgelöst wird. Die wichtigsten Inhaltsstoffe der Schoten sind Capsaicinoide wie Capsaicin. Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören lokale Hautreaktionen.

synonym: Chili, Paprika, Capsicum, Chili pepper, Peperoncini

Produkte

Zubereitungen aus den Früchten des Cayennepfeffers sind unter anderem als Wärmepflaster, Cremen und Salben im Handel.

Capsaicincreme, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

Pflanze

Als Paprikas oder Chilis werden Pflanzen der Gattung Capsicum bezeichnet, die in Mittel- und Südamerika heimisch sind. Für die Arzneidroge Cayennepfeffer lässt das Arzneibuch Capsicum annuum var. minimum und kleinfruchtige Varietäten Capsicum frutescens aus der Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae) zu. Zu dieser Familie gehören auch Giftpflanzen wie die Tollkirsche und der Stechapfel sowie beispielsweise auch Kartoffeln und Tomaten.

Chili, zum Vergrössern anklicken. Foto © RM

Arzneidroge

Als Arzneidroge werden die getrockneten, reifen Früchte der Pflanzen verwendet (Capsici fructus, Chilischoten). Es handelt sich botanisch gesehen um Beeren. Das Arzneibuch fordert einen Mindestgehalt an Gesamtcapsaicinoiden, berechnet als Capsaicin. Aus der Droge werden zum Beispiel mit Ethanol gewöhnliche und standardisierte Extrakte hergestellt.

Chili, zum Vergrössern anklicken. Foto © PharmaWiki

Inhaltsstoffe

Wirkungen

Capsicumextrakt hat schmerzstillende (analgetische), antinozizeptive und juckreizlindernde Eigenschaften. Zu Beginn der Behandlung können unerwünschte Wirkungen auftreten (siehe unten).

Das Drug Target von Capsaicin ist der TRPV1 (Transient Receptor Potential Vanilloid 1), ein unselektiver Kationenkanal, der auch von Wärme und Protonen aktiviert wird. In der Haut kommt TRPV1 in der Zellmembran sensorischer Nervenfasern vor.

Capsaicin ist ein Agonist an diesen Ionenkanal. Es aktiviert TRPV1-exprimierende Nozizeptoren und stimuliert die Freisetzung von Neuropeptiden wie Substanz P. Dies führt zu unerwünschten Wirkungen.

Es folgt eine Refraktärperiode mit einer reduzierten Empfindlichkeit und nach wiederholten Anwendungen eine dauerhafte Desensibilisierung. Dies bewirkt eine Unempfindlichkeit der Nervenfasern gegenüber verschiedenen Reizen und führt zur Schmerzlinderung.

Anwendungsgebiete

Zu den Anwendungsgebieten gehören akute und chronische Schmerzen:

In der Küche wird Cayennepfeffer auch als Gewürz und Paprikas als Lebensmittel verwendet. Pfeffersprays enthalten ebenfalls einen Cayennepfefferextrakt resp. Capsaicinoide.

In der Kosmetik wird Cayennepfeffer für die Vergrösserung der Lippen eingesetzt.

Dosierung

Gemäss der Fachinformation. Die Arzneimittel werden in der Regel lokal als Salbe, Creme oder als Pflaster aufgetragen. Bei der Anwendung der Capsaicincreme müssen Vorsichtsmassnehmen beachtet werden (siehe dort).

Kontraindikationen

Die vollständigen Angaben zu Vorsichtsmassnahmen und Interaktionen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Wechselwirkungen sind mit anderen topisch verabreichten Arzneimitteln möglich, welche die Haut reizen.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören lokale Hautreaktionen wie ein starkes Wärmegefühl, Quaddeln, Bläschen, Juckreiz und ein Brennen. Bei starken Nebenwirkungen soll die Behandlung abgebrochen werden. Eine gewisse Reizung ist jedoch normal.

siehe auch

Capsaicin, Capsaicincreme, Scharfstoffe

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

Weitere Informationen

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 23.11.2024 geändert.
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