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Coffein Arzneimittelgruppen Stimulantien Methylxanthine

Coffein ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der Stimulanzien, der das zentrale Nervensystem, die Atmung und den Herzkreislauf anregt und leistungsfördernd wirkt. Die Effekte beruhen auf dem Antagonismus an Adenosin-Rezeptoren. Coffein ist ein Naturstoff, der unter anderem im Kaffee, Kakao und im Schwarztee enthalten ist. Es wird hauptsächlich als Genussmittel gegen Müdigkeit eingenommen. Medizinisch wird Coffein zur Therapie der Frühgeborenenapnoe und in Kombination mit Schmerzmitteln gegen Kopfschmerzen verabreicht. Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Unruhe, Reizbarkeit, Nervosität, Schlafstörungen, ein schneller Puls, Herzrhythmusstörungen und vermehrtes Wasserlassen. Coffein kann zu einer leichten Abhängigkeit führen.

synonym: Coffeinum PhEur, Coffein-Monohydrat PhEur, Coffeincitrat, Caffeine, Koffein

Produkte

Coffein ist als Arzneimittel unter anderem in Form von Tabletten, Brausetabletten, Lutschtabletten, als reines Pulver und als Saft im Handel. Es ist in zahlreichen Genussmitteln enthalten. Dazu gehören Kaffee, Kakao, Schwarztee, Grüntee, Matcha, Eistee, Mate, Guayusa, Guarana, Erfrischungsgetränke wie Coca-Cola® und Energy-Drinks wie Red Bull®. Keine andere psychoaktive Substanz wird weltweit so häufig konsumiert wie Coffein.

Ungefährer Coffeingehalt verschiedener Getränke, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

Struktur und Eigenschaften

Coffein (C8H10N4O2, Mr = 194.2 g/mol) liegt als weisses, kristallines Pulver oder in Form seidenartiger Kristalle vor. Es sublimiert leicht und ist in Wasser wenig löslich. Es löst sich jedoch leicht in siedendem Wasser. Coffein ist ein trimethyliertes Xanthin-Derivat. Es ist ein Naturstoff und ein Alkaloid, das unter anderem in Kaffee, Schwarztee, Mate, Guarana, Kakao und Kolasamen vorkommt.

Wirkungen

Coffein (ATC N06BC01 ) stimuliert das zentrale Nervensystem, die Atmung und den Herzkreislauf. Es hält wach, ist konzentrations- und leistungsfördernd, hat harntreibende Eigenschaften und regt die Verdauung an. Die Effekte beruhen auf dem Antagonismus an Adenosin-Rezeptoren. Coffein wird sehr gut absorbiert und gelangt rasch über die Blut-Hirn-Schranke in das ZNS. Es wird fast vollständig metabolisiert und vorwiegend renal ausgeschieden. Die Halbwertszeit liegt bei Erwachsenen bei etwa 3 bis 5 (bis 10) Stunden.

Wirkmechanismus von Coffein, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

Indikationen und AnwendungsgebieteKontraindikationen

Coffein ist bei einer Überempfindlichkeit kontraindiziert. Patienten mit Herzrhythmusstörungen sollen auf hohe Dosen verzichten. Bei Magen- oder Darmgeschwüren ist Vorsicht geboten. Kinder sollten aus unserer Sicht kein Coffein zu sich nehmen. Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Coffein wird hauptsächlich von CYP1A2 metabolisiert. Entsprechende Wechselwirkungen mit CYP-Substraten, CYP-Hemmern und CYP-Induktoren sind möglich. Weitere Interaktionen können unter anderem mit Stimulantien, Genussmitteln mit Coffein, zentral dämpfenden Arzneimitteln und herzaktiven Wirkstoffen (z.B. Sympathomimetika) auftreten.

Unerwünschte Wirkungen

Ein regelmässiger Konsum führt zu einer Abhängigkeit und einer Toleranz. Bei abruptem Absetzen können Entzugssymptome wie zum Beispiel ein Coffeinentzugskopfschmerz und Reizbarkeit auftreten. Siehe unter Kaffeeentzug und Coffeinentzug.

Überdosierung

Coffein soll nicht überdosiert werden, weil es zu Herzrhythmusstörungen und weiteren gesundheitlichen Problemen führen kann. Zu den Symptomen einer Überdosierung gehören Tremor, Unruhe, Schlaflosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, schneller Puls, Verwirrtheit, Sehstörungen, Delirium, Krämpfe, eine Hypokaliämie und eine Hyperglykämie.

siehe auch

Coffeincitrat-Lösung, Energy Drinks, Kaffee, Schwarztee, Kakao, Kolasamen, Kaffeeentzug, Abhängigkeit

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 20.9.2024 geändert.
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