Verstopfte Nase IndikationenEine verstopfte Nase ist ein häufiges und unangenehmes Symptom, das mit einer eingeschränkten Nasenatmung einher geht. Zu den häufigsten Ursachen gehören ein Erkältungsschnupfen, ein Heuschnupfen, eine trockene Schleimhaut und anatomische Verengungen. Für die Behandlung werden abhängig von den Auslösern verschiedene Nasensprays eingesetzt, zum Beispiel mit Sympathomimetika, Glucocorticoiden, Salzwasser und Antihistaminika. Es stehen auch systemische Medikamente zur Verfügung.
synonym: Nasale Obstruktion
SymptomeZu den möglichen Beschwerden einer verstopften Nase gehören eine erschwerte Nasenatmung, eine Schwellung der Schleimhaut, ein Völlegefühl, Sekretionen, eine Krustenbildung, Schnupfen, Juckreiz und Niesen. Die verstopfte Nase tritt oft in der Nacht während des Liegens auf und löst auch Schlafstörungen, Halsschmerzen und Kopfschmerzen aus.
UrsachenBei einer verstopften Nase wird der Luftfluss durch die Nase eingeschränkt und der Raum in der Nasenhöhle verkleinert. Häufig liegt die Ursache in einer Beeinträchtigung der Schleimhaut, zum Beispiel durch eine Entzündung, welche zu einer Gefässerweiterung, zu Sekretionen und einer Schwellung führt. Die Entzündung kann allergischer, infektiöser und traumatischer Natur sein. Auch Reizstoffe, Emotionen und Temperaturunterschiede können die Symptome auslösen (vasomotorische Rhinitis).
Die Beschwerden können akut, chronisch und chronisch-wiederkehrend auftreten.
Ursachen (Auswahl):
- Erkältungsschnupfen, bakterielle Infektionen
- Nebenhöhlenentzündung
- Trockene Nasenschleimhaut
- Allergischer Schnupfen, z.B. Heuschnupfen, ganzjährige Allergie wie die Hausstaubmilbenallergie
- Rhinitis medicamentosa durch den übermässigen Gebrauch abschwellender Nasensprays
- Nasenpolypen
- Vasomotorische Rhinitis, z.B. aufgrund von Gerüchen, Rauch, Schadstoffen oder Temperaturveränderungen
- Schwangerschaftsrhinitis
- Arzneimittel: Phosphodiesterasehemmer, NSAR, Acetylsalicylsäure, Antihypertonika (z.B. Betablocker), Östrogene und Antidepressiva
- Rauschmittel wie Alkohol und Cocain
- Fremdkörper in der Nase, vor allem bei Kleinkindern
- Anatomische Verengungen, zum Beispiel aufgrund einer Abweichung der Nasenscheidewand (Septumdeviation)
- Krebs
- Verletzungen, Nasenbluten
Die Diagnose erfolgt in ärztlicher oder fachärztlicher Behandlung anhand der Patientengeschichte, der körperlichen Untersuchung, mit Labormethoden, mit einer Nasenspiegelung (Rhinoskopie), einer Nasenendoskopie, bildgebenden Verfahren und einer Nasendurchflussmessung. Spezialisten für die Erkrankungen sind Hals-Nasen-Ohren-Ärztinnen und -Ärzte.
Nicht medikamentöse Behandlung- Erhöhung der Luftfeuchtigkeit
- Operativer Eingriff
- Reduktion von Allergenen und Schadstoffen, Vermeiden von Auslösern
- Kopfende des Bettes hochstellen
- Nasensauger zur Entfernung von Sekretionen
- Entfernung von Fremdkörpern
- Ausreichend trinken
- mit Wirkstoffen wie Xylometazolin oder Oxymetazolin gehören zu den Sympathomimetika. Sie haben gefässverengende und schleimhautabschwellende Eigenschaften und zeigen meistens einen raschen Effekt. Sie dürfen aber nur während maximal 5 bis 7 Tagen verwendet werden, weil sie zu einer Gewöhnung und einer Rhinitis medicamentosa führen können.
- wie Pseudoephedrin und Phenylephrin sind zum Beispiel in Form von Kapseln und Erkältungsmitteln im Handel. Sie haben wie die abschwellenden Nasenmittel gefässverengende Eigenschaften. Aufgrund der systemischen Verabreichung ist mit mehr unerwünschten Wirkungen zu rechnen. Auch die oralen Sympathomimetika eignen sich nicht für eine Dauertherapie.
- mit Wirkstoffen wie Mometasonfuroat oder Fluticason zeichnen sich in der Regel durch eine gute Wirksamkeit aus. Sie haben antiallergische, entzündungshemmende, abschwellende und immunsuppressive Eigenschaften und können auch längerfristig verwendet werden. Die Sprays sind deutlich besser verträglich als Kortisontabletten. Weil die Wirkstoffe suspendiert vorliegen, müssen die Sprays unmittelbar vor der Anwendung geschüttelt werden.
- zum Beispiel mit Azelastin oder Levocabastin sind antiallergisch, antihistamin, entzündungshemmend und mastzellstabilisierend. Sie werden hauptsächlich bei einem Schnupfen allergischer Ursache verwendet. Eine weitere Indikation ist die vasomotorische Rhinitis.
- wie Cetirizin, Bilastin, Loratadin und Fexofenadin werden bei allergischen Ursachen auch peroral in Form von Tabletten, Lösungen oder Tropfen eingenommen.
- mit Meerwasser, Emser Salz, pflanzlichen Extrakten, Hyaluronsäure, Dexpanthenol, Ectoin oder Kochsalzlösung reinigen, befeuchten und pflegen die Nasenschleimhaut. Sie können täglich und längerfristig verwendet werden. Es stehen auch entsprechende Nasenspülungen zur Verfügung.
Weitere Arzneimittel:
- Inhalationen, zum Beispiel mit ätherischen Ölen
- Nasenstifte, Erkältungsbäder mit ätherischen Ölen
- Erkältungsbalsame
- Nasensalben
- Pflanzliche Extrakte, z.B. Kapuzinerkresse und Meerrettichwurzel
- Mastzellstabilisatoren wie die Cromoglicinsäure
- Leukotrien-Antagonisten wie Montelukast
- Parasympatholytika: Ipratropiumbromid-Nasenspray
- Sprays, welche mit Gelbildnern eine „Schutzschicht“ auf der Schleimhaut ausbilden
- Antibiotika gegen bakterielle Infektionen
- Arzneimittel-Fachinformation (CH)
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