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Nasenbluten Indikationen Blutungen

Nasenbluten bezeichnet eine aktive Blutung in der Nasenhöhle und kommt häufig bei Kindern und älteren Erwachsenen vor. Neben einfachen Ursachen wie kleinen Verletzungen, Schnupfen oder trockener Luft können auch Krankheiten und Medikamente die Blutungen auslösen oder begünstigen. Zur Behandlung soll sich der Patient aufrecht hinsetzen, den Kopf leicht nach vorne neigen und die Nasenflügel während 10 bis 20 Minuten zusammendrücken. In der Selbstmedikation werden unter anderem blutstillende Watte aus Calciumalginat, Nasentamponaden und Papiertaschentücher eingesetzt. Bei wiederkehrendem oder nicht stillbarem Nasenbluten ist eine ärztliche Abklärung und Behandlung angezeigt.

synonym: Epistaxis

Symptome

Beim Nasenbluten liegt eine aktive Blutung in der Nasenhöhle vor. Blut fliesst durch die Nasenöffnungen bis über die Lippe und das Kinn. Seltener läuft das Blut aus dem hinteren Anteil der Nasenhöhle in den Rachenraum und Hals ab. Dadurch werden Symptome wie Übelkeit, blutiges Erbrechen, Bluthusten und eine Schwarzfärbung des Stuhls ausgelöst.

Nasenbluten kommt häufig bei Kindern unter 10 Jahren vor und kann deshalb auch zu den Kinderkrankheiten gezählt werden. Auch bei älteren Erwachsenen und in der kalten Jahreszeit ist Nasenbluten häufig. Es stört die privaten und geschäftlichen Aktivitäten und das Blut kann Kleider und Umgebung verunreinigen. Es kann zu einer Blutarmut und in sehr seltenen Fällen aufgrund des grossen Blutverlustes einen fatalen Ausgang nehmen.

Ursachen

Zwei wichtige Aufgaben der Nase sind das Aufwärmen und die Befeuchtung der eingeatmeten Luft. Deshalb ist die Nasenschleimhaut gut mit oberflächlichen Gefässen versorgt. Nasenbluten entsteht in den meisten Fällen durch eine lokale Verletzung von Gefässen des vorderen Nasenseptums (Kiesselbach-Plexus, Abbildung 1). Es kann lokale oder systemische Ursachen haben. Häufig ist es auch idiopathisch ohne erkennbare Ursache.

1. Lokale Ursachen:

2. Systemische Ursachen:

3. Idiopathisches Nasenbluten:

Diagnose

Die Diagnose kann einfach gestellt werden. Tritt es allerdings im hinteren Anteil des Nasenraums auf, ist das klinische Bild nicht so eindeutig und ein asymptomatischer Verlauf ist möglich. In einem zweiten Schritt soll besonders bei wiederkehrenden Beschwerden die tiefere Ursache in ärztlicher Behandlung abgeklärt werden.

Vorbeugung

Es ist empfehlenswert, spezifische Auslöser zu meiden. Trockene Schleimhäute sollen mit Sprays, Spülungen, Inhalationen, Nasensalben oder einem Luftbefeuchter feucht gehalten werden. Nasensalben auf Fett- oder Mineralölbasis sollen aufgrund der selten auftretenden Lipidpneumonie nicht übermässig eingesetzt werden. Kinder sollen auf das Nasenbohren verzichten.

Das Abheilen nach überstandener Blutung dauert einige Tage bis Wochen. Während dieser Zeit soll die Nase geschont werden. Nicht heftig schnäuzen, kein Nasenbohren, keine starke körperliche Anstrengung; Wärme und andere Auslöser vermeiden. Die Schleimhaut soll vor Austrocknung geschützt werden.

Nicht medikamentöse Behandlung

Der Patient soll sich ruhig hinsetzen und den Kopf leicht nach vorne neigen, damit das Blut nicht nach hinten abläuft. Das Blut soll nicht geschluckt, sondern ausgespuckt werden, da es Übelkeit und Erbrechen auslösen und die Atemwege verlegen kann. Falls vorhanden, kann blutstillende Watte in die Nasenlöcher eingebracht werden (siehe unten).

Alternativ kann auch ein Papiertaschentuch, eine Gazekompresse, eine gebrauchsfertige Nasentamponade oder ähnliches verwendet werden. Die Nasenflügel sollen für 10 bis 20 Minuten mit Daumen und Zeigefinger gut zusammengedrückt werden. Falls mit diesen Massnahmen die Blutung nach 20 Minuten nicht gestoppt wurde, soll sich der Patient umgehend in ärztliche Behandlung begeben.

Weitere Gründe für einen Arztbesuch sind wiederholtes Nasenbluten, ein Verdacht auf eine systemische Ursache, Verletzungen, eine gebrochene Nase, Nasenbluten bei älteren Menschen oder die Einnahme gerinnungshemmender Medikamente.

Lokale Kälte kann sich durch die ausgelöste Gefässverengung positiv auswirken, zum Beispiel durch das Auflegen von Eisbeuteln oder kalter Umschläge lokal bei der Nase oder im Nacken.

Medikamentöse Behandlung

Zur Behandlung akuten Nasenblutens werden blutstillende Mittel eingesetzt. Zugrundeliegende Erkrankungen müssen separat behandelt werden.

Blutstillende Watte:

Abschwellende Nasensprays:

Gerbstoffe:

Ärztliche Behandlung:

siehe auch

Blutungen

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.


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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 18.7.2023 geändert.
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