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NMDA-Antagonisten Arzneimittelgruppen

NMDA-Rezeptor-Antagonisten sind Wirkstoffe, welche die Effekte der natürlichen Liganden am NMDA-Rezeptor im Nervensystem aufheben. Sie werden unter anderem bei Husten, Depressionen, der Alzheimerkrankheit, bei Schmerzen und in der Anästhesie eingesetzt. Besonders an den NMDA-Antagonisten ist, dass der antidepressive Effekt innert Stunden bis Tagen eintritt. Dies im Unterschied zu den klassischen Antidepressiva. Zu dieser Gruppe gehören zum Beispiel die Wirkstoffe Dextromethorphan, Memantin, Ketamin, Esketamin, Lachgas und PCP. NMDA-Antagonisten können als Rauschmittel und Halluzinogene missbraucht werden.

synonym: NMDA-Rezeptor-Antagonisten, NMDAR-Antagonisten

Produkte

NMDA-Antagonisten sind unter anderem in Form von Tabletten, als Sirupe, Tropfen, Injektionslösungen, Nasensprays und medizinische Gase im Handel.

Struktur und Eigenschaften

Die Wirkstoffe haben keine einheitliche chemische Struktur. Sie liegen im flüssigen, festen und im gasförmigen Aggregatzustand vor.

Wirkungen

NMDA-Antagonisten haben antitussive, psychoaktive, dissoziative, halluzinogene, anästhetische und antidepressive Eigenschaften. Die Effekte gegen Depressionen treten rasch, abhängig vom Wirkstoff, innert Stunden bis zu einer Woche ein. Dies im Unterschied zu den klassischen Antidepressiva.

Die Effekte beruhen auf dem Antagonismus an NMDA-Rezeptoren (NMDAR), dessen natürlicher Ligand der exzitatorische Neurotransmitter Glutamat ist. NMDA steht für N-Methyl-D-Aspartat, einen selektiven Liganden für diesen Rezeptor. NMDA-Rezeptoren sind Ionenkanäle für Kationen wie beispielsweise Calcium. NMDA-Rezeptoren spielen unter anderem eine Rolle beim Lernen, bei der Erinnerung und der neuronalen Plastizität eine wichtige Rolle.

NMDA-Antagonisten können selektiv und unselektiv und den Rezeptor kompetitiv und nicht kompetitiv blockieren.

Indikationen

Zu den medizinischen Indikationen der NMDA-Antagonisten gehören:

Dosierung

Gemäss der Fachinformation. Die Arzneimittel werden hauptsächlich peroral, parenteral, intranasal und inhalativ verabreicht.

Missbrauch

NMDA-Antagonisten können als Rauschmittel und Halluzinogene missbraucht werden. Typische Beispiele sind Dextromethorphan, Ketamin, Lachgas und Phencyclidin

Wirkstoffe

Im Folgenden ist eine Auswahl von NMDA-Antagonisten aufgelistet:

Kontraindikationen

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Einige NMDA-Antagonisten interagieren mit CYP450-Isoenzymen und können entsprechende Wechselwirkungen verursachen. Weitere Interaktionen sind mit zentral dämpfenden Arzneimitteln, anderen Wirkstoffen aus derselben Gruppe und MAO-Hemmern möglich.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören abhängig vom Wirkstoff psychiatrische, zentrale, kardiovaskuläre und gastrointestinale Störungen.

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.


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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 1.6.2023 geändert.
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