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Guaifenesin Arzneimittelgruppen Schleimlösende Mittel

Guaifenesin ist ein auswurffördernder Wirkstoff aus der Gruppe der Expectorantien, der für die Behandlung eines Husten mit Schleimbildung eingesetzt wird. Es handelt sich um den Glycerolether von Guajacol, ein natürlicher Pflanzeninhaltsstoff aus Guajak-Bäumen. Die Arzneimittel werden bis zu viermal täglich eingenommen. Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören allergische Reaktionen, ein Wärmegefühl, Schwindel, Verwirrungszustände, Übelkeit, Durchfall und Erbrechen. Guaifenesin ist in höheren Dosen auch ein Muskelrelaxans und wird als solches in der Tiermedizin verwendet.

synonym: Guaifenesinum, Guaiphenesin, Guaiphesin, Guajacolglycerolether

Produkte

Guaifenesin ist als Sirup und in Form von Tropfen im Handel (z.B. NeoCitran® Hustenlöser, früher: Resyl®, Kombinationspräparate, Resyl® plus). Es ist in der Schweiz seit dem Jahr 1946 zugelassen.

Struktur und Eigenschaften

Guaifenesin (C10H14O4, Mr = 198.2 g/mol) ist der Glycerolether von Guajacol, eine natürliche Substanz, welche in Guajak-Bäumen vorkommt. Es ist ein Racemat und liegt als weisses, kristallines Pulver vor, das in Wasser wenig löslich ist. Guaifenesin ist strukturell eng mit dem zentralen Muskelrelaxans Methocarbamol verwandt.

Wirkungen

Guaifenesin (ATC R05CA03 ) hat schleimlösende und auswurffördernde Eigenschaften. Es ist ein Expectorans. Guaifenesin verflüssigt das zähe Bronchialsekret und erleichtert das Abhusten. Dadurch wird auch der Hustenreiz gelindert. Die Halbwertszeit beträgt etwa eine Stunde.

In höheren Dosen hat Guaifenesin zusätzlich zentral muskelrelaxierende, leicht schmerzlindernde, antikonvulsive und sedierende Eigenschaften. Gemäss der Literatur handelt es sich möglicherweise um einen NMDA-Antagonisten.

Indikationen

Zur Linderung des Hustens und zur Förderung des Abhustens, bei Erkrankungen der Atemwege, die zu zähem Schleim im Rachen und im Bronchialbereich führen, vorwiegend bei Erkältungen der oberen Luftwege.

In der Veterinärmedizin wird Guaifenesin auch als Muskelrelaxans verwendet, zum Beispiel beim Pferd.

Dosierung

Gemäss der Packungsbeilage. Die Präparate werden bis zu viermal täglich eingenommen.

Missbrauch

Aufgrund seiner pharmakologischen Eigenschaften kann Guaifenesin in höheren Dosen möglicherweise missbraucht werden.

Kontraindikationen

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Guaifenesin kann die Wirkung von dämpfenden Arzneimitteln und Muskelrelaxanzien verstärken. Die gleichzeitige Anwendung eines Antitussivums wird nicht als sinnvoll erachtet.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören:

siehe auch

Schleimlösende Mittel, NMDA-Antagonisten

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

Weitere Informationen

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 14.5.2023 geändert.
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