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Lachgas Arzneimittelgruppen Anästhetika Inhalationsanästhetika Medizinische Gase

Lachgas (Distickstoffmonoxid) ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der Inhalationsanästhetika mit schmerzlindernden, zentral dämpfenden und schwach anästhetischen Eigenschaften. Es wird zur Vorbeugung und Behandlung von Schmerzen eingesetzt, traditionell zum Beispiel in der Zahnheilkunde und in der Geburtshilfe. Lachgas wird als Inhalation verabreicht und hat einen raschen Wirkungseintritt und eine kurze Wirkdauer im Bereich von Minuten. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Schwindel, Benommenheit, Müdigkeit, Euphorie, Übelkeit, Erbrechen, Blähungen und ein Druckgefühl im Mittelohr. Lachgas wird aufgrund seiner psychotropen Eigenschaften auch als Rauschmittel missbraucht.

synonym: Dinitrogenii oxidum PhEur, Distickstoffmonoxid, Stickoxydul, E 942, N2O, Nitrous oxide, NOS, Laughing gas

Produkte

Lachgas (chemischer Name: Distickstoffmonoxid) ist als Inhalationsgas als Monopräparat und als Fixkombination mit Sauerstoff im Handel. Es wird seit dem Jahr 1844 medizinisch eingesetzt.

Struktur und Eigenschaften

Lachgas (N2O, Mr = 44.01 g/mol) liegt als farbloses Gas mit einem süsslichen Geruch vor, das aus Ammoniumnitrat durch thermische Zersetzung gewonnen wird. Es wirkt brandfördernd und ist schwerer als Luft.

Struktur von Lachgas (Distickstoffmonoxid), zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

Wirkungen

Lachgas (ATC N01AX13 ) hat schmerzlindernde (analgetische), zentral dämpfende (sedierende), angstlösende (anxiolytische), schwach anästhetische, schwach amnestische und sehr schwach muskelentspannende Eigenschaften. Es hat einen raschen Wirkungseintritt und eine kurze Wirkdauer im Bereich von Minuten. Es gelangt pulmonal in den Blutkreislauf und wird auch unverändert über die Lunge wieder eliminiert. Die Effekte werden unter anderem auf einen NMDA-Antagonismus zurückgeführt.

IndikationenDosierung

Gemäss der Fachinformation. Das Gas wird inhalativ gemischt mit Sauerstoff verabreicht.

Missbrauch

Lachgas kann als euphorisierendes, dissoziatives und dämpfendes Rauschmittel (Schnüffelstoff) missbraucht werden. Es ist zum Beispiel als Treibgas in Sahnekapseln (Rahmkapseln) enthalten und wird üblicherweise mithilfe eines Ballons inhaliert. Aufgrund der unerwünschten Wirkungen ist davon abzuraten, insbesondere auch von einem chronischen Konsum.

Kontraindikationen

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Wechselwirkungen wurden mit den folgenden Wirkstoffen beschrieben:

Unerwünschte Wirkungen

Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Schwindel, eine Benommenheit, Müdigkeit, Euphorie, Übelkeit, Erbrechen, Blähungen und ein Druckgefühl im Mittelohr. Lachgas inaktiviert Vitamin B12 und kann bei regelmässiger Anwendung Symptome eines Vitamin-B12-Mangels verursachen.

siehe auch

Inhalationsanästhetika, Ammoniumnitrat, Rauschmittel, Medizinische Gase, NMDA-Antagonisten, Warzen, Stielwarzen

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 28.2.2024 geändert.
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