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Mephedron Rauschmittel Cathinonderivate

Mephedron ist ein stimulierendes Rauschmittel aus der Gruppe der Cathinonderivate, das als Partydroge missbraucht wird. Im Gegensatz zu den meisten Amphetaminen war die Designerdroge in der Schweiz lange Zeit nicht als Betäubungsmittel verboten und war legal zum Beispiel als Pflanzendünger über das Internet erhältlich. Seit dem 1. Dezember 2010 ist Mephedron verboten. Aufgrund der möglichen schweren unerwünschten Wirkungen, unbekannter Risiken und des Abhängigkeitspotentials ist von einer Anwendung dringend abzuraten.

synonym: 4-Methylmethcathinon, 4-MMC, Meow, meow meow, Miaow, M-Kat, Meph, MMCAT, Badesalz

Produkte

Mephedron (4-Methylmethcathinon, 4-MMC) war in der Schweiz lange Zeit legal erhältlich und wurde zum Beispiel über das Internet als Pflanzen- und Kaktusdünger verkauft, weil es sich um eine Stickstoffverbindung handelt („Das Beste für Ihre Sukkulenten“). Der E-Commerce hat bei der Verbreitung eine wesentliche Rolle gespielt. Es war auch in Clubs und Hanfläden erhältlich. Seit dem 1. Dezember 2010 ist Mephedron in der Schweiz verboten. Es wurde in die Betäubungsmittelliste (Anhang d, verbotene Stoffe) aufgenommen und darf nicht mehr legal gehandelt werden.

Struktur und Eigenschaften

Mephedron (C11H15NO, Mr = 177.2 g/mol) wird als weisses bis leicht gelbliches Pulver, in Form von Kristallen, als Kapseln oder Tabletten verkauft. Es ist ein Amphetaminanalog, ein Keton und hat eine ähnliche Struktur wie das Alkaloid Cathinon aus Kath, ist aber am Benzolring und am Amin methyliert und wird deshalb auch als 4-Methyl-N-methcathinon bezeichnet.

Methcathinon (Ephedron) ist bis auf die fehlende Methylgruppe am Benzolring identisch mit Mephedron. Ähnliche Substanzen sind Butylon und Methylon. Eine weitere Variante ist 3-Methylmethcathinon (3-MMC). Mephedron liegt als Racemat vor, als Mischung von R- und S-Mephedron. Das S-Enantiomer ist aktiver.

Wirkungen

Mephedron ist psychotrop, stimulierend, euphorisierend, empathogen (fördert das Gemeinschaftsgefühl), aphrodisierend, gefässverengend und in höheren Dosen halluzinogen. Die Wirkungen beruhen wahrscheinlich auf einer Stimulation der Freisetzung von Monoaminneurotransmittern (Dopamin, Noradrenalin und Serotonin) im Gehirn.

Wirkmechanismus von Rauschmitteln, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

Indikationen

Mephedron ist in der Schweiz nicht als Arzneimittel zugelassen und wird nicht medizinisch eingesetzt.

Missbrauch

Mephedron wird als Partydroge und Stimulans missbraucht, häufig auch in Kombination mit anderen Rauschmitteln.

Dosierung

Die übliche nasale Einzeldosis liegt bei 25 bis 75 mg. Die oralen Dosen sind mit 150 bis 250 mg höher. Mephedron wird üblicherweise geschnupft oder eingenommen und selten injiziert oder rektal verabreicht. Beim Schnupfen treten häufig Nasenbluten und starke lokale Reizungen auf. Auch beim Schlucken des Pulvers wird die Schleimhaut gereizt, deshalb wird es auch in Zigarettenpapier eingewickelt oder in Form von Kapseln eingenommen. Bei nasaler Verabreichung treten die Effekte rasch, innert weniger Minuten ein und klingen bald wieder ab. Bei oraler Verabreichung tritt die Wirkung verzögert, innert zirka 45 Minuten bis 2 Stunden ein, hält aber etwas länger an.

Kontraindikationen

Von einer Anwendung ist in jedem Fall dringend abzuraten. Insbesondere bei einer Überempfindlichkeit, psychischen Erkrankungen, einer Harnverhaltung, Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzrhythmusstörungen, koronarer Herzkrankheit, Angina pectoris, arterieller Verschlusskrankheit, Epilepsie, anderen akuten oder chronischen Erkrankungen, während der Schwangerschaft und Stillzeit, bei Kindern und älteren Menschen und bei der gleichzeitigen Einnahme anderer Rauschmittel oder Arzneimittel (z.B. Sympathomimetika, Antidepressiva, SSRI, MAO-Hemmer, Migränemittel, Herzmittel) ist die Einnahme nicht angezeigt. Wer entgegen aller Warnungen trotzdem Mephedron einnimmt, sollte eine Reihe von Vorsichtsmassnahmen beachten:

Interaktionen

Bei der gleichzeitigen Verabreichung anderer psychoaktiver Substanzen ist mit einer Verstärkung der unerwünschten Wirkung zu rechnen. Auch mit zahlreichen Arzneimitteln sind teils schwere unerwünschte Wechselwirkungen möglich (siehe oben).

Unerwünschte Wirkungen

Zu den bekannten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören: Appetitverlust, Mundtrockenheit, Übelkeit, Erbrechen, Verdauungsbeschwerden, Tremor, steife Kiefer, Krampf der Kaumuskeln, Muskelverspannungen, Kopfschmerzen, Schwindel, Ohrgeräusche, Krämpfe, Nystagmus, Pupillenerweiterung, Sehstörungen, Gefühlsströungen, Angst, Erregung, Verwirrung, Stimmungsveränderungen, Abhängigkeit, Reizbarkeit, Aggression, Depression, Motivationsverlust, Halluzinationen, Paranoia, Psychosen, Manie, Schlafstörungen, Alpträume, Gedächtnisstörungen, Konzentrationsmangel, Müdigkeit, schneller Puls, hoher Blutdruck, Atemstörungen, periphere Gefässverengung, kalte Hände, Harnverhaltung, Hitzewallungen, Schwitzen, Flush, Nasenbluten, Schleimhautgeschwüre.

Besonders gefährlich erscheinen aus unserer Sicht die psychischen Störungen, die Herz-Kreislaufstörungen (mit Gefässverengung) und die negativen Effekte auf die Schleimhäute. Schliesslich ist auch die Qualität des Stoffes nicht garantiert. Einige Todesfälle im Zusammenhang mit Mephedron wurden beschrieben.

siehe auch

Amphetamine, Kath, MDPV, 3-Methylmethcathinon

LiteraturHinweis

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt. PharmaWiki ist werbefrei, unabhängig und in keiner Weise am Vertrieb von Mephedron beteiligt. PharmaWiki rät dringend vom Konsum der Substanz ab und verkauft kein Mephedron.

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 25.8.2024 geändert.
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