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Biosimilars Arzneimittelgruppen

Biosimilars sind Nachahmerpräparate von biologischen Arzneimitteln (Biologika). Sie weisen starke Ähnlichkeiten mit den Originalen auf, sind jedoch aufgrund des komplexen Herstellungsprozesses nie exakt gleich. Biosimilars sind kostengünstiger und können zu einer Senkung der Gesundheitskosten beitragen. Sie unterscheiden sich wesentlich von den Generika niedermolekularer Wirkstoffe. Ein Wechsel von einem Original auf ein Biosimilar muss überwacht und begleitet werden.Produkte

Als Biosimilars werden Nachahmerpräparate von biotechnologisch hergestellten Arzneimittel (Biologika) bezeichnet, die mit den Originalpräparaten starke Ähnlichkeiten aufweisen, aber die nicht genau gleich sind. Die Ähnlichkeit bezieht sich unter anderem auf die biologische Aktivität, die Struktur, die Funktion, die Reinheit und die Sicherheit. Biosimilars unterscheiden sich in wesentlichen Punkten von den Generika niedermolekularer Wirkstoffe.

Biosimilars sind meistens als Injektions- oder Infusionspräparate im Handel. Sie sind in der EU erst seit dem Jahr 2006 (Somatropin), in der Schweiz seit dem Jahr 2009 (Filgrastim) und in den USA seit dem Jahr 2015 (Filgrastim) zugelassen.

Biosimilars werden lanciert, wenn das Patent der Originalpräparate abgelaufen ist und sie sind kostengünstiger als die Originale. Sie können dadurch zu einer Reduktion der Gesundheitskosten führen und das Gesundheitssystem finanziell entlasten.

Die Substitution eines Originals durch ein Biosimilar darf in der Schweiz ab dem 1. Januar 2024 auch in Apotheken durchgeführt werden.

Struktur und Eigenschaften

Biologische Arzneimittel, also beispielsweise Proteine, Enzyme, Rezeptoren oder Antikörper werden mithilfe lebender Zellen oder Organismen hergestellt. Proteine können aus hunderten von Aminosäuren bestehen und haben eine hohe Molekülmasse (5 kDa bis 150 kDa). Dies im Unterschied zu den konventionellen Wirkstoffen, deren Molekülmasse üblicherweise unter 1 kDa liegt (→ „Small Molecules“).

Aufgrund des komplizierten und hochsensiblen Herstellungsprozesses handelt es sich im Unterschied zu den niedermolekularen Generika nicht um exakte Kopien der Wirkstoffe. Sie sind ähnlich (similar), aber nicht genau gleich (generisch). Dies hängt auch damit zusammen, dass selbst die Original-Biologika einer Variabilität unterliegen und zwischen verschiedenen Chargen kleine Unterschiede bestehen.

Während die Aminosäuresequenz der Biosimilars identisch ist, können sie sich beispielsweise in der dreidimensionalen Struktur, den posttranslationalen Modifikationen (z.B. Glykosylierung) und der Immunogenität unterscheiden. Deshalb ist das Zulassungsverfahren im Vergleich mit den Generika umfangreicher, teurer und schliesst auch klinische Studien ein.

Wirkungen

Die Effekte der Biosimilars entsprechen im Wesentlichen denjenigen der Originalprodukte.

Indikationen

Die zugelassenen Biosimilars werden unter anderem für die Behandlung von rheumatischen Erkrankungen, bei einer Schuppenflechte (Psoriasis), entzündlichen Darmerkrankungen, Krebserkrankungen, thromboembolischen Erkrankungen, bei Neutropenien, Diabetes mellitus, bei Wachstumsstörungen und Anämien eingesetzt (Auswahl).

Die Indikationen eines Biosimilars können alle oder nur eine Auswahl der Indikationen des Originalprodukts umfassen. Es ist also möglich, dass ein Biosimilar nicht für alle Anwendungsgebiete des Originals freigegeben ist.

Dosierung

Biosimilars werden aufgrund der ungenügenden oralen Bioverfügbarkeit in der Regel parenteral verabreicht, d.h. als Injektion oder Infusion. Bei der Umstellung müssen die Patienten ärztlich überwacht und begleitet werden, weil sich die Verträglichkeit unterscheiden kann.

Wirkstoffe

Die folgende Liste zeigt eine Auswahl von Wirkstoffen, von welchen Biosimilars verfügbar sind (Schweiz, EU, USA). Die Originalprodukte sind in Klammern aufgeführt.

Unerwünschte Wirkungen

Die unerwünschten Wirkungen sind von den verwendeten Substanzen abhängig. Die Verabreichung von Biologika kann zu einer Entwicklung von Autoantikörpern führen, die gegen die Therapeutika gerichtet sind und die Wirkung aufheben. Des Weiteren sind allergische Reaktionen möglich (Immunogenität). Die Sicherheit muss nach der Zulassung weiter überwacht werden (Pharmakovigilanzprogramm).

siehe auch

Generika, Proteine, Small Molecules

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 25.10.2023 geändert.
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