Filgrastim Arzneimittelgruppen Immunstimulanzien G-CSFFilgrastim ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der Immunstimulanzien, der hauptsächlich zur Behandlung von Neutropenien eingesetzt wird. Es handelt sich um eine biotechnologisch hergestellte Variante des humanen Granulozyten-koloniestimulierenden Faktors, der die Entstehung neutrophiler Granulozyten und ihre Freisetzung aus dem Knochenmark fördert. Das Arzneimittel wird subkutan oder als Infusion verabreicht. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören eine Blutarmut, Störungen des Blutbildes, Hyperurikämie, Nasenbluten, Kopfschmerzen, Schmerzen des Bewegungsapparates, Übelkeit und Erbrechen.
synonym: Filgrastimum, r-metHuG-CSF
ProdukteFilgrastim ist als Injektionslösung in Durchstechflaschen und Fertigspritzen im Handel (Neupogen®, Biosimilars). Es ist in der Schweiz seit dem Jahr 1991 zugelassen.
Struktur und EigenschaftenFilgrastim ist ein Protein aus 175 Aminosäuren, das biotechnologisch hergestellt wird. Die Sequenz entspricht dem humanen Granulozyten-koloniestimulierenden Faktor (G-CSF, Mr = 18‚800 Da) mit der Ausnahme des N-terminalen Methionins. Im Unterschied zum natürlichen G-CSF ist Filgrastim nicht glykosyliert.
WirkungenFilgrastim (ATC L03AA02 ) fördert die Entstehung neutrophiler Granulozyten und ihre Freisetzung aus dem Knochenmark. Bereits nach 24 Stunden kann im Blut eine signifikante Erhöhung der Neutrophilen und Monozyten festgestellt werden. Es reduziert damit das Risiko für Infektionskrankheiten und für neutropenisches Fieber.
IndikationenFilgrastim wird hauptsächlich zur Behandlung von Neutropenien (Abnahme der neutrophilen Granulozyten im Blut) eingesetzt, zum Beispiel aufgrund einer Chemotherapie.
DosierungGemäss der Fachinformation. Das Arzneimittel wird als Infusion oder als subkutane Injektion verabreicht.
Kontraindikationen- Überempfindlichkeit
Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.
InteraktionenWechselwirkungen wurden mit einer myelosuppressiven zytotoxischen Chemotherapie am selben Tag und Lithium beschrieben.
Unerwünschte WirkungenZu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören eine Blutarmut, Störungen des Blutbildes, Hyperurikämie, Nasenbluten, Kopfschmerzen, Schmerzen des Bewegungsapparates, Übelkeit und Erbrechen.
siehe auchLiteratur- Arzneimittel-Fachinformation (CH, USA)
- Frampton J.E., Lee C.R., Faulds D. Filgrastim. A review of its pharmacological properties and therapeutic efficacy in neutropenia. Drugs, 1994, 48(5), 731-60 Pubmed
- Renwick W., Pettengell R., Green M. Use of filgrastim and pegfilgrastim to support delivery of chemotherapy: twenty years of clinical experience. BioDrugs, 2009, 23(3), 175-86 Pubmed
- Welte K., Gabrilove J., Bronchud M.H., Platzer E., Morstyn G. Filgrastim (r-metHuG-CSF), the first 10 years. Blood, 1996, 88(6), 1907-29 Pubmed
Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.
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