Rituximab Arzneimittelgruppen Monoklonale AntikörperRituximab ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der monoklonalen Antikörper, der für die Behandlung eines Non-Hodgkin-Lymphoms, einer chronischen lymphatischen Leukämie, einer rheumatoiden Arthritis und einer ANCA-assoziierten Vaskulitis zugelassen ist. Die Effekte beruhen auf der Bindung an das CD20-Antigen auf B-Lymphozyten, was zu einer Auflösung der Immunzellen führt. Die Arzneimittel werden entweder intravenös infundiert oder subkutan gespritzt. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören unter anderem Infusionsreaktionen, Infektionen, eine Neutropenie und Magen-Darm-Störungen.
synonym: Rituximabum, RTX
ProdukteRituximab ist als Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung und als Lösung zur subkutanen Injektion im Handel (MabThera®, MabThera® subkutan).
Es ist in der Schweiz und in den USA seit 1997 und in der EU seit 1998 zugelassen. In einigen Ländern sind Biosimilars verfügbar, so auch in der Schweiz.
Das MS-Medikament Ocrelizumab (Ocrevus®, 2017) ist eng mit Rituximab verwandt.
Struktur und EigenschaftenRituximab ist ein chimärer (Maus/Mensch) monoklonaler IgG1κ-Antikörper gegen CD20. Er hat eine Molekülmasse von etwa 145 kD und wird mit biotechnologischen Methoden hergestellt.
WirkungenRituximab (ATC L01XC02 ) bindet selektiv an das CD20-Antigen auf B-Lymphozyten und bewirkt eine Auflösung der Zellen, was zu einer Senkung der Anzahl B-Zellen führt. Die mittlere Halbwertszeit liegt im Bereich von etwa 29 Tagen.
Indikationen- Non-Hodgkin-Lymphom
- Chronische lymphatische Leukämie
- Rheumatoide Arthritis
- ANCA-assoziierte Vaskulitis
- Pemphigus vulgaris
Gemäss der Fachinformation. Die Arzneimittel werden als intravenöse Infusion oder als subkutane Injektion verabreicht.
Kontraindikationen- Überempfindlichkeit
- Schwere Herzinsuffizienz
- Kombination mit Chemotherapie inklusive Methotrexat während der Schwangerschaft und Stillzeit
Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.
Unerwünschte WirkungenDie unerwünschten Wirkungen sind von der Applikationsart, vom Präparat und der Indikation abhängig. Zu den häufigsten möglichen Nebenwirkungen gehören Infusionsreaktionen, Infektionen, eine Neutropenie und Magen-Darm-Störungen.
siehe auchOfatumumab, Obinutuzumab, Ocrelizumab
Literatur- Arzneimittel-Fachinformation (CH, USA, EMA)
- Avivi I., Robinson S., Goldstone A. Clinical use of rituximab in haematological malignancies. Br J Cancer, 2003, 89(8), 1389-94 Pubmed
- Greenwald M., Tesser J., Sewell K.L. Biosimilars Have Arrived: Rituximab. Arthritis, 2018, 2018, 3762864 Pubmed
- Pescovitz MD. Rituximab, an anti-cd20 monoclonal antibody: history and mechanism of action. Am J Transplant, 2006, 6(5 Pt 1), 859-66 Pubmed
- Pierpont T.M., Limper C.B., Richards K.L. Past, Present, and Future of Rituximab-The World's First Oncology Monoclonal Antibody Therapy. Front Oncol, 2018, 8, 163 Pubmed
Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.
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