Biologika Arzneimittelgruppen
synonym: Biologics, Biopharmazeutika, Biopharmaka
Kleine MoleküleIm 20. Jahrhundert wurden für die Arzneimitteltherapie vorwiegend kleine Moleküle (Small Molecules) mit einer Molekülmasse von etwa 100 bis 900 g/mol verwendet. Viele dieser Substanzen wurden von natürlichen Vorläufern abgeleitet. Dazu gehören beispielsweise die Acetylsalicylsäure, Morphin, Penicillin, Ethinylestradiol oder Digoxin. Komplexe Markomoleküle konnten erst gegen Ende des 20. Jahrhunderts hergestellt werden. In den 1980er-Jahren wurde das erste biotechnologisch hergestellte Insulin lanciert.
DefinitionBiologika sind Arzneimittel mit einer komplexen Struktur und einer hohen Molekülmasse, die aus oder mithilfe biologischer Organismen gewonnen werden. Sie können aus Proteinen, Nukleinsäuren, Kohlenhydraten oder Kombinationen dieser Substanzen bestehen.
Klassische Beispiele von Biologika sind die TNF-alpha-Inhibitoren für die Behandlung entzündlicher Autoimmunerkrankungen, Antikörper, Insuline für die Diabtestherapie und Erythropoetin (EPO).
BeispieleZu den Biologika gehören:
- Rekombinante Proteine: Erythropoetin, Interferone, Gerinnungsfaktoren
- Enzyme: Dornase alfa
- Rezeptoren / Fusionsproteine: Etanercept
- Hormone: Insulin, Somatropin, Gonadotropine
- Monoklonale Antikörper: Adalimumab
- Nukleinsäuren: Antisense-Oligomere wie Eteplirsen
- Impfstoffe: Oberflächenantigen HBsAg (Hepatitis B)
- Allergene
- Blut und Blutkomponenten
- Zellen
- Gewebe
- Gentherapeutika: Alipogentiparvovec
- Onkolytische Viren: Talimogenlaherparepvec
Biologika sind im Allgemeinen teure Medikamente. So kostet beispielsweise eine einzelne Spritze mit 1 ml eines TNF-alpha-Hemmers mehrere hundert Franken. Günstiger sind die Nachahmerprodukte, die Biosimilars.
siehe auchBiosimilars, Proteine, Small Molecules
Literatur- Arzneimittel-Fachinformation (CH)
- FDA
Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.