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Rocuroniumbromid Arzneimittelgruppen Muskelrelaxanzien Neuromuskuläre Blocker

Rocuroniumbromid ist ein muskelrelaxierender Wirkstoff aus der Gruppe der nicht depolarisierenden neuromuskulären Blocker, der unter anderem im Rahmen einer Intubation und bei chirurgischen Eingriffen eingesetzt wird. Off-Label wird Rocuroniumbromid auch für die ärztlich assistierte Sterbehilfe verwendet. Die Effekte beruhen auf dem kompetitiven Antagonismus an nikotinischen Acetylcholin-Rezeptoren, was zu einer Lähmung und Erschlaffung der Muskeln führt. Das Arzneimittel wird als intravenöse Injektion oder als Infusion verabreicht. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Reaktionen an der Injektionsstelle, Änderungen in der Vitalfunktion und eine verlängerte neuromuskuläre Blockade. Es muss beachtet werden, dass Rocuroniumbromid mit verschiedenen Wirkstoffen inkompatibel ist.

synonym: Rocuronium, Rocuronii bromidum PhEur

Produkte

Rocuroniumbromid ist als Injektionslösung im Handel (Esmeron®, Generika). Es wurde in den USA im Jahr 1994 und in der Schweiz im Jahr 1995 zugelassen.

Struktur und Eigenschaften

Rocuroniumbromid (C32H53BrN2O4, Mr = 609.7 g/mol) liegt als fast weisses bis blassgelbes, schwach hygroskopisches Pulver vor, das in Wasser leicht löslich ist. Strukturell handelt sich um ein aminosubstituiertes Steroid.

Wirkungen

Rocuroniumbromid (ATC M03AC09 ) hat muskelrelaxierende Eigenschaften. Es ist ein nicht depolarisierender neuromuskulärer Blocker mit einem raschen Wirkungseintritt und einer mittellangen Wirkdauer.

Die Effekte beruhen auf dem kompetitiven Antagonismus an nikotinischen Acetylcholin-Rezeptoren an der motorischen Endplatte. Dies führt zu einer Lähmung und Erschlaffung der Muskeln.

Indirekte Parasympathomimetika (Acetylcholinesterase-Hemmer wie Neostigmin und Pyridostigmin) heben die Effekte von Rocuroniumbromid auf.

Indikationen

Für die Allgemeinanästhesie, um die tracheale Intubation zu erleichtern und für die Dauer des chirurgischen Eingriffs die Skelettmuskelrelaxation zu erhalten.

Off-Label-Use:

Dosierung

Gemäss der Fachinformation. Das Arzneimittel wird als intravenöse Injektion oder als Infusion verabreicht.

Kontraindikationen

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Verschiedene Wirkstoffe können die Effekte von Rocuroniumbromid verstärken oder abschwächen. Dazu gehören beispielsweise Lokalanästhetika wie Lidocain, Anästhetika, Suxamethonium, Glucocorticoide, Antibiotika und Diuretika (Auswahl).

Rocuroniumbromid ist mit einer Reihe von Substanzen inkompatibel. Wird dieselbe Infusionsleitung verwendet, muss zuerst sorgfältig mit einer Natriumchlorid-Lösung 0.9 % gespült werden.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Reaktionen an der Injektionsstelle, Änderungen in der Vitalfunktion und eine verlängerte neuromuskuläre Blockade.

siehe auch

Muskelrelaxanzien, Sterbehilfe-Medikamente (Suizidbeihilfe), Neuromuskuläre Blocker

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 25.5.2023 geändert.
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