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Muskelrelaxanzien Arzneimittelgruppen

Muskelrelaxanzien sind eine heterogene Gruppe von Wirkstoffen, welche die Skelettmuskulatur entspannen und ihren Tonus senken. Sie werden unter anderem bei schmerzhaften Verspannungen, Rückenschmerzen, bei einer Spastizität und in der Chirurgie und Intensivpflege eingesetzt. Ihre Effekte beruhen auf der Interaktion mit Drug Targets im zentralen oder peripheren Nervensystem. Muskelrelaxanzien werden peroral, parenteral und topisch verabreicht. Sie können als unerwünschte Wirkung Müdigkeit und Schläfrigkeit verursachen.

synonym: Monotonolytika, Muskelrelaxantia, Myotonolytika, Muscle relaxants

Produkte

Muskelrelaxanzien sind unter anderem in Form von Tabletten, Kapseln und als Injektionspräparate im Handel. Des Weiteren sind topische Mittel für die lokale Anwendung verfügbar.

In der Pharmazie werden Spasmolytika von den Muskelrelaxanzien abgegrenzt. Sie sind an der glatten Muskulatur wirksam, zum Beispiel im Verdauungs- und Urogenitaltrakt.

Struktur und Eigenschaften

Muskelrelaxanzien sind heterogen und haben keine einheitliche chemische Struktur, aber es lassen sich Gruppen mit strukturellen Ähnlichkeiten identifizieren, zum Beispiel die Benzodiazepine und die neuromuskulären Blocker (siehe unten).

Wirkungen

Muskelrelaxanzien haben muskelrelaxiernde Eigenschaften, d.h. sie entspannen die quergestreifte Skelettmuskulatur und senken ihren Tonus. Die Effekte beruhen auf einer Interaktion mit Drug Targets im zentralen oder peripheren Nervensystem. Dazu gehören GABA-A-Rezeptoren, nicotinische Acetylcholin-Rezeptoren der motorischen Endplatte und Adrenorezeptoren. Muskelrelaxanzien können zusätzlich sedierend (dämpfend) sein.

Indikationen

Typische Anwendungsgebiete der Muskelrelaxanzien sind:

Dosierung

Gemäss der Fachinformation. Muskelrelaxanzien werden in der Regel peroral und parenteral verabreicht. Einige können auch lokal aufgetragen werden.

Wirkstoffe

Neuromuskuläre Blocker:

Depolarisierende Wirkstoffe:

Nicht-depolarisierende Wirkstoffe:

Kontraindikationen

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Fachinformation.

Interaktionen

Viele Muskelrelaxanzien interagieren mit CYP450-Isoenyzmen. Aufgrund ihrer dämpfenden Effekte sollen sie nicht mit zentral dämpfenden Arzneimitteln und Alkohol kombiniert werden.

Unerwünschte Wirkungen

Typische unerwünschte Wirkungen von Muskelrelaxanzien sind Müdigkeit, Schläfrigkeit, Benommenheit, Schwindel, zentrale Störungen und gastrointestinale Störungen. Daher haben viele Vertreter einen negativen Einfluss auf die Fahrtüchtigkeit. Die Benzodiazepine haben ein hohes Abhängigkeitspotenzial.

siehe auch

Neuromuskuläre Blocker, Spasmolytika, Rückenschmerzen

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.


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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 31.5.2023 geändert.
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