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Wirkdauer Pharmakodynamik

synonym: Wirkungsdauer, Duration of action

Definition

Als Wirkdauer wird der Zeitraum zwischen dem Wirkungseintritt und dem Ende der Wirkung eines Arzneimittels bezeichnet. Sie variiert abhängig vom Medikament zwischen Minuten, Stunden, Tagen und sogar Wochen, Monaten und Jahren.

Wirkungseintritt und Wirkdauer, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

Bestimmung und Angaben zur Wirkdauer

Die Wirkdauer ist nicht einfach zu bestimmen, da viele Beschwerden, wie zum Beispiel Schmerzen, subjektiv sind. Sie kann sich durch Messungen objektivieren lassen. So lässt sich zum Beispiel der Blutdruck und der Blutzuckerwert relativ genau messen. Der Übergang von einem symptomarmen und einem symptomatischen Zustand ist fliessend.

Oft fehlen in den Fach- und Patienteninformationen genaue Angaben zur Wirkdauer. Stattdessen werden pharmakokinetische Parameter wie die Halbwertszeit und das Dosierungsintervall angegeben. Es wäre wünschenswert, dass die Wirkdauer für jedes Medikament genau bestimmt und publiziert würde.

Pharmakokinetik

Mit pharmakokinetischen Angaben wie der Halbwertszeit und der Plasmakonzentration kann eine gewisse Abschätzung der Wirkdauer erfolgen. Allerdings gibt es Ausnahmen. So hat beispielsweise der Protonenpumpenhemmer Pantoprazol eine kurze Halbwertszeit von nur einer Stunde, die Wirkdauer ist aber aufgrund der kovalenten Bindung an die Protonenpumpen wesentlich länger.

In der Arzneimitteltherapie

Die Wirkdauer kann einen Einfluss auf die Therapietreue haben. Im Allgemeinen ist eine lange Wirkdauer wünschenswert, weil dadurch eine weniger häufige Verabreichung erforderlich ist. Es ist für die Patientinnen und Patienten angenehmen, wenn sie eine Tablette nur einmal statt dreimal täglich schlucken müssen.

Allerdings kann auch eine kurze Wirkdauer erwünscht sein, zum Beispiel für Schlafmittel oder Mahlzeiteninsuline. Auch aufgrund der Risiken der Arzneimitteltherapie soll die Wirkdauer nicht beliebig lang sein. So ist es beispielsweise nicht sinnvoll, dass ein Schmerzmittel einen Monat lang wirksam ist, weil Schmerzmittel zahlreiche und teils schwere Nebenwirkungen auslösen. In der Anästhesie sollen Medikamente gut steuerbar sein.

Einflussfaktoren

Die Wirkdauer ist keine Konstante. Einflussfaktoren wie beispielsweise Arzneimittel-Wechselwirkungen, eine Organschwäche (z.B. Nieren- oder Leberinsuffizienz), die genetische Anlage, das Gewicht, das Geschlecht und das Alter (z.B. Säuglinge, ältere Menschen) können die Dauer verkürzen oder verlängern. Auch die Art der Verabreichung und die Darreichungsform hat einen Einfluss.

siehe auch

Wirkungseintritt, Halbwertszeit, Therapiedauer, Toleranz, ADME

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.


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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 20.12.2023 geändert.
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