Enalapril Arzneimittelgruppen ACE-HemmerEnalapril ist ein blutdrucksenkender Wirkstoff aus der Gruppe der ACE-Hemmer für die Behandlung eines hohen Blutdrucks und einer Herzmuskelschwäche. Die Effekte beruhen auf der Hemmung der Synthese von Angiotensin II. Enalapril wird üblicherweise einmal täglich unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Schwäche, Übelkeit, Reizhusten, Schwindel, Sehstörungen, eine Hyperkaliämie, ein tiefer Blutdruck und Überempfindlichkeitsreaktionen.
synonym: Enalaprilum, Enalaprili maleas PhEur, Enalaprilmaleat, Enalaprilat
ProdukteEnalapril ist in Form von Tabletten im Handel (Generika). Es ist in der Schweiz seit dem Jahr 1984 zugelassen. Der Wirkstoff wird auch fix mit Hydrochlorothiazid kombiniert. Das Original Reniten® ist nicht mehr verfügbar.
Struktur und EigenschaftenEnalapril (C20H28N2O5, 376.45 g/mol) liegt in Arzneimitteln als Enalaprilmaleat vor, ein weisses Pulver, das in Wasser wenig löslich ist. Enalapril ist das Prodrug des aktiven Metaboliten Enalaprilat, der nach der Absorption des lipophileren Vorläufers schnell durch eine Esterhydrolyse gebildet wird. Enalapril ist ein Peptidomimetikum und hat annähernd die Struktur des Tripeptids Phe-Ala-Pro.
WirkungenEnalapril (ATC C09AA02 ) hat blutdrucksenkende Eigenschaften und entlastet das Herz (Vor- und Nachlast). Die Wirkungen beruhen auf der Hemmung der Bildung von Angiotensin II aus Angiotensin I durch Hemmung des Angiotensin Converting Enzyme (ACE). Enalapril hebt somit die Effekte von Antiogensin II auf.
Wirkmechanismus der ACE-Hemmer, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki
IndikationenFür die Behandlung eines hohen Blutdruckes und einer Herzinsuffizienz (Herzmuskelschwäche) sowie zur Vorbeugung einer Herzinsuffizienz bei Patienten mit geschwächtem Herz (asymptomatische linksventrikuläre Dysfunktion).
DosierungGemäss der Fachinformation. Die Tabletten werden üblicherweise einmal täglich unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen.
Kontraindikationen- Überempfindlichkeit
- Patienten mit hereditärem oder idiopathischem Angioödem
- Angioödem unter ACE-Hemmern oder Sartanen in der Patientengeschichte
- Schwangerschaft
- Gleichzeitige Einnahme von Aliskiren bei Patienten mit Diabetes mellitus oder eingeschränkter Nierenfunktion
Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.
InteraktionenWechselwirkungen sind mit anderen Antihypertonika, Antidiabetika, Lithium, NSAR, Sympathomimetika, Alkohol und Goldtherapeutika möglich. Die gleichzeitige Verabreichung von Kalium oder kaliumsparenden Diuretika kann zu einer Hyperkaliämie führen.
Unerwünschte WirkungenZu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Schwäche, Übelkeit, Reizhusten, Schwindel und Sehstörungen.
Weitere häufige Nebenwirkungen sind Durchfall, Bauchschmerzen, Atembeschwerden, Lungenentzündung, Hyperkaliämie, tiefer Blutdruck, Kopfschmerzen, Depression, Synkope, Geschmacksstörungen, Müdigkeit, Überempfindlichkeitsreaktionen und angioneurotisches Ödem. Falls ein Angioödem auftritt, soll das Medikament sofort abgesetzt und ein Arzt kontaktiert werden.
siehe auch Literatur- Arzneimittel-Fachinformation (CH)
- Borek M., Charlap S., Frishman W. Enalapril: a long-acting angiotensin-converting enzyme inhibitor. Pharmacotherapy, 1987, 7(5), 133-48 Pubmed
- Europäisches Arzneibuch PhEur
- Todd P.A., Goa K.L. Enalapril. A reappraisal of its pharmacology and therapeutic use in hypertension. Drugs, 1992, 43(3), 346-81 Pubmed
- Todd P.A., Goa K.L. Enalapril. An update of its pharmacological properties and therapeutic use in congestive heart failure. Drugs, 1989, 37(2), 141-61 Pubmed
- Quellen
Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.
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