Clonidin Arzneimittelgruppen zentrale Sympatholytika Alpha2-Adrenorezeptor-AgonistenClonidin ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der Alpha2-Rezeptor-Agonisten, der ursprünglich zur Behandlung von Bluthochdruck entwickelt wurde und heute auch gegen die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung ADHS eingesetzt wird. Die Tabletten werden dazu morgens und abends unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen. Im Unterschied zu den Amphetaminen können sie nicht als stimulierende Rauschmittel missbraucht werden und nicht abhängig machen. Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Schläfrigkeit, Müdigkeit, Atemwegsinfektionen, Reizbarkeit, Halsschmerzen, Schlaflosigkeit, Albträume, Verstopfung, eine verstopfte Nase, eine erhöhte Körpertemperatur, Mundtrockenheit und Ohrenschmerzen.
synonym: Clonidinum, Clonidini hydrochloridum PhEur, Clonidinhydrochlorid
ProdukteClonidin ist in der Schweiz in Form von Tabletten und als Injektionslösung im Handel und seit 1970 zugelassen (Catapresan®). In einigen Ländern ist Clonidin für die Behandlung von ADHS freigegeben (z.B. Kapvay® Retardtabletten). Dieser Artikel bezieht sich auf die Anwendung bei ADHS.
Struktur und EigenschaftenClonidin (C9H9Cl2N3, Mr = 230.1 g/mol) liegt in Arzneimitteln als Clonidinhydrochlorid vor, ein weisses, kristallines Pulver, das in Wasser löslich ist. Es ist ein chloriertes Imidazolin-Derivat.
WirkungenClonidin (ATC C02AC01 ) ist zentral sympatholytisch und wirksam gegen die ADHS-Symptomatik. Die Effekte beruhen auf dem Agonismus an zentralen Alpha2-Rezeptoren. Der genaue Wirkmechanismus ist nicht bekannt. Clonidin hat zudem blutdrucksenkende Eigenschaften und wurde ursprünglich als Antihypertonikum entwickelt.
Indikationen- Aufmerksamkeitsdefizit- / Hyperaktivitätsstörung ADHS
- Hypertonie
Gemäss der Fachinformation. Die Tabletten werden in der Regel morgens und abends und unabhängig von den Mahlezeiten eingenommen.
MissbrauchIm Gegensatz zu den Stimulanzien ist Clonidin kein Betäubungsmittel, macht nicht abhängig und wird nicht als Rauschmittel missbraucht.
Kontraindikationen- Überempfindlichkeit
Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.
InteraktionenWechselwirkungen sind mit zentral dämpfenden Arzneimitteln, trizyklischen Antidepressiva, bestimmten Herzmitteln (z.B. Digitalis) und Antihypertonika möglich.
Unerwünschte WirkungenZu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Schläfrigkeit, Müdigkeit, Atemwegsinfektionen, Reizbarkeit, Halsschmerzen, Schlaflosigkeit, Albträume, Verstopfung, eine verstopfte Nase, eine erhöhte Körpertemperatur, eine Mundtrockenheit und Ohrenschmerzen.
siehe auchADHS, Guanfacin, Lofexidin, Sympatholytika
Literatur- Arzneimittel-Fachinformation (CH, USA)
- Croxtall J.D. Clonidine extended-release: in attention-deficit hyperactivity disorder. Paediatr Drugs, 2011, 13(5), 329-36 Pubmed
- Europäisches Arzneibuch PhEur
- Kollins S.H., Jain R., Brams M., Segal S., Findling R.L., Wigal S.B., Khayrallah M. Clonidine extended-release tablets as add-on therapy to psychostimulants in children and adolescents with ADHD. Pediatrics, 2011, 127(6), e1406-13 Pubmed
Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.
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