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Acetylsalicylsäure 100 mg Arzneimittelgruppen Antithrombotika Thrombozytenaggregationshemmer

Die Acetylsalicylsäure ist ein nicht steroidaler Entzündungshemmer aus der Gruppe der Salicylate mit thrombozytenaggregationshemmenden und antithrombotischen Eigenschaften. Tiefdosierte ASS wird zur Vorbeugung und Behandlung thrombotischer, kardio- und zerebrovaskulärer Ereignisse eingesetzt, zum Beispiel zur Vorbeugung eines Herzinfarkts oder eines Schlaganfalls bei Risikopatienten. Die Effekte beruhen auf der irreversiblen Hemmung der Bildung von Thromboxan A2 in den Blutplättchen durch Acetylierung des Enzyms Cyclooxygenase-1. Die Tabletten werden in der Regel einmal täglich mindestens 30 Minuten vor dem Essen eingenommen. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Magen-Darm-Beschwerden und Mikroblutungen. Acetylsalicylsäure kann selten schwere Blutungen verursachen.

synonym: Acidum acetylsalicylicum PhEur, ASS, ASS Cardio, Aspirin Cardio, Aspirin Protect, ASS Protect, low-dose aspirin

Produkte

Die Acetylsalicylsäure ist in der tiefen Dosierung von 100 mg in Form magensaftresistenter Filmtabletten im Handel (Aspirin® Cardio, Generika; in Deutschland und Österreich: Aspirin® Protect). Das Arzneimittel ist in der Schweiz seit dem Jahr 1992 zugelassen. Verwendet wird auch Aspirin® Cardio 300 mg. In den Vereinigten Staaten sind Medikamente mit 81 mg (= 1.25 Grains) und mit 325 mg (= 5 Grains) gebräuchlich.

Siehe auch unter Acetylsalicylsäure (Schmerztherapie).

Struktur und Eigenschaften

Die Acetylsalicylsäure (C9H8O4, Mr = 180.2 g/mol) liegt als weisses, geruchloses, kristallines Pulver oder als farblose Kristalle vor und ist in Wasser schwer löslich. Sie ist ein acetyliertes Derivat der Salicylsäure und gehört zu den Salicylaten.

Wirkungen

Die Acetylsalicylsäure (ATC B01AC06 ) hat thrombozytenaggregationshemmende und antithrombotische Eigenschaften. Die Effekte beruhen auf der Acetylierung der Cyclooxygenase-1 (COX-1) in den Thrombozyten, was zu einer irreversiblen Hemmung der Bildung von Thromboxan A2 führt. Thromboxan A2 ist ein Eikosanid, welches die Blutplättchenaggregation fördert und eine Gefässverengung auslöst. Die Effekte der Acetylsalicylsäure halten während der gesamten etwa achttägigen Lebensdauer der Thrombozyten an. Der Wirkstoff wird aufgrund des magensaftresistenten Überzugs erst im Darm absorbiert und übt seine Effekte prähepatisch im Blut auf dem Weg vom Darm zur Leber aus.

Indikationen

Zur Vorbeugung und Behandlung thrombotischer, kardio- und zerebrovaskulärer Ereignisse, z.B. zur Prophylaxe eines Herzinfarkts, eines Schlaganfalls und einer transienten ischämischen Attacke bei Risikopatienten.

Dosierung

Gemäss der Packungsbeilage. Die Tabletten werden in der Regel einmal täglich eingenommen. Seit dem Jahr 2018 ist in der Fachinformation vorgeschrieben, dass die Tabletten mindestens eine halbe Stunde vor dem Essen verabreicht werden sollen.

Bei höheren Dosen (300 mg / 325 mg) steigt das Risiko für Nebenwirkungen bei gleichbleibender Wirksamkeit (z.B. Campbell et al., 2007). Deshalb werden heute zur Vorbeugung vorwiegend tiefe Dosen empfohlen (81 mg / 100 mg).

Kontraindikationen

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Die Acetylsalicylsäure hat ein Potential für Wechselwirkungen. Interaktionen wurden unter anderem mit Methotrexat, Antikoagulantien, NSAR, Ibuprofen, Antiepileptika, SSRI, Diuretika, Glucocorticoiden und Alkohol beschrieben.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Magen-Darm-Beschwerden und Mikroblutungen. Zur Vorbeugung dieser Nebenwirkungen werden die Tabletten mit einem magensaftresistenten Film überzogen. Eine weitere Möglichkeit stellt die Fixkombination mit einem Magenschutz dar (→ Acetylsalicylsäure und Esomeprazol).

Acetylsalicylsäure erhöht die Blutungsneigung und kann selten schwere Blutungen verursachen, hauptsächlich im Verdauungstrakt und im Gehirn.

siehe auchLiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.


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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 16.6.2024 geändert.
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