Isoprenalin Arzneimittelgruppen SympathomimetikaIsoprenalin ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der Sympathomimetika, der unter anderem für die Behandlung eines Kreislaufkollapses, für die Behandlung von Bronchospasmen, bei einer pulmonaler Hypertension und bei Überleitungsstörungen des Atrioventrikularknoten eingesetzt wird. Die Effekte beruhen auf der selektiven Bindung an β-Adrenozeptoren. Das Arzneimittel wird in der Regel als kontinuierliche intravenöse Infusion verabreicht. Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Nervosität, Schwindel, Schwitzen, Kopfschmerzen, Zittern, eine hohe Herzfrequenz, Herzrhythmusstörungen, pektanginöse Beschwerden und Übelkeit.
synonym: Isoprenalinum, Isoprenalini hydrochloridum PhEur, Isoprenalini sulfas PhEur, Isoprenalinhydrochlorid, Isoprenalinsulfat, Isoprenaline, Isoproterenol
ProdukteIsoprenalin wurde in der Schweiz im Herbst 2010 neu als Injektionslösung / Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung zugelassen (Isuprel®). Der Wirkstoff ist schon seit den 1940er-Jahren bekannt.
Struktur und EigenschaftenIsoprenalin (C11H17NO3, Mr = 211.3 g/mol) ist ein Methylderivat von Adrenalin und ein N-Isopropyl-Derivat von Noradrenalin. Es liegt im Arzneimittel als Racemat und als Isoprenalinhydrochlorid vor, ein weisses, kristallines Pulver, das in Wasser leicht löslich ist.
WirkungenIsoprenalin (ATC C01CA02 ) hat sympathomimetische Eigenschaften an β-Adrenozeptoren, für die es selektiv ist. Es erhöht die Herzfrequenz, verbessert die Überleitungsgeschwindigkeit am Atrioventrikularknoten, steigert die Kontraktionskraft des Herzens, reduziert die myokardiale Reizschwelle, erhöht den Blutdruck, das Herzminutenvolumens und den myokardialen Sauerstoffverbrauch. In der Lunge führt es zu einer Bronchodilatation. Isoprenalin wird von Katechol-O-Methyltransferasen (COMT) metabolisiert.
Wirkmechanismus der Sympathomimetika, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki
Indikationen- Reanimation: Behandlung eines Kreislaufkollapses.
- Anästhesie: Vorbeugende Behandlung von Bronchospasmen und pulmonaler Hypertension.
- Permanent bradykarde Herzrhythmusstörungen (AV-Überleitungsstörungen), bevor ein Herzschrittmacher eingesetzt werden kann oder falls dieser kontraindiziert ist.
- Stokes-Adams-Syndroms
Gemäss der Fachinformation. Das Arzneimittel kann als kontinuierliche intravenöse Infusion oder ausnahmsweise als subkutane Injektion verabreicht werden.
KontraindikationenDie vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.
InteraktionenWechselwirkungen wurden mit Antidepressiva, Wirkstoffen, die sich mit Sulfaten verbinden, anderen kardialen und zentralen Stimulanzien und intravenösen Methylxanthinen wie Aminophyllin und Theophyllin beschrieben.
Unerwünschte WirkungenZu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören:
- Nervosität
- Schwindel
- Schwächegefühl
- Schwitzen
- Kopfschmerzen
- Zittern
- Tachykardie, Herzrhythmusstörungen
- Pektanginöse Beschwerden
- Übelkeit
Adrenalin, Noradrenalin, Sympathomimetika
Literatur- Arzneimittel-Fachinformation (CH)
- Europäisches Arzneibuch PhEur
- Hansel T.T., Schwarz F., Villiger B., Morley J. (+/-) isoprenaline revisited: adverse effects of sympathomimetics in asthma. Agents Actions Suppl, 1993, 43, 271-80 Pubmed
- Kingsley P.J., Littlejohns D.W., Prichard B.N. Isoprenaline-induced tachycardia in man. Br J Pharmacol, 1972, 46(3), 539P-540P Pubmed
Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.
Weitere InformationenWirkstoffe: Isoprenalini hydrochloridum
Unternehmen: Ospedalia AG
Abgabekategorie: B
Gruppe / Anwendung: Herzstimulierende Mittel