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Phenazon Arzneimittelgruppen Pyrazolone

Phenazon ist ein schmerzlindernder und fiebersenkender Wirkstoff aus der Gruppe der Pyrazolone, der für die Behandlung von Schmerzen, Kopfschmerzen und einer Migräne eingesetzt wird. Phenazon interagiert mit peripheren und zentralen Angriffspunkten. Erwachsene können bis zu maximal viermal täglich 500 bis 1000 mg einnehmen. Die Verabreichung ist von den Mahlzeiten unabhängig. Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Hautreaktionen und Allergien. In Einzelfällen wurde über Blutbildveränderungen berichtet. Eine Überdosis ist lebensgefährlich.

synonym: Phenazonum PhEur, Antipyrin®

Produkte

Phenazon ist in der Schweiz derzeit ausschliesslich in Form von Ohrentropfen im Handel. Tabletten sind seit der von der Arzneimittelbehörde durchgeführten „Gruppenrevision Analgetika“ nicht mehr verfügbar. Dies im Unterschied zu anderen Ländern. Dieser Artikel bezieht sich auf die orale Therapie.

Phenazon ist eines der ersten synthetisch hergestellten Schmerz- und Fiebermitteln. Es wurde in den 1880er-Jahren in Erlangen von Ludwig Knorr synthetisiert und im Jahr 1884 als Antipyrin® lanciert.

Struktur und Eigenschaften

Phenazon (C11H12N2O, Mr = 188.2 g/mol) liegt als weisses, kristallines Pulver oder als farblose Kristalle vor und ist in Wasser sehr leicht löslich. Es gehört zu den Pyrazolonen.

Wirkungen

Phenazon (ATC N02BB01 ) hat schmerzlindernde, fiebersenkende und in einem geringen Ausmass entzündungshemmende und spasmolytische Eigenschaften. Es hat sowohl periphere Wirkungen (Prostaglandinsynthesehemmung) als auch zentrale Effekte. Die Halbwertszeit liegt im Bereich von 11 bis 12 Stunden.

Indikationen

Für die Behandlung von Schmerzen, Kopfschmerzen und Migräne.

Dosierung

Gemäss der Fachinformation. Erwachsene können bis zu viermal täglich 1 bis 2 Tabletten zu 500 mg einnehmen. Das Dosierungsintervall liegt bei 4 bis 8 Stunden. Die Einnahme ist von den Mahlzeiten unabhängig.

Kontraindikationen

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Wechselwirkungen wurden mit Vitamin-K-Antagonisten (Warfarin), Enzyminduktoren, Cimetidin, Disulfiram, Betablockern, Calciumkanalblockern, Antiarrhythmika, oralen Kontrazeptiva und Ketoconazol beschrieben.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Hautreaktionen wie beispielsweise Rötungen, Juckreiz, Entzündungen und Nesselfieber. Selten können schwere Hauterkrankungen wie eine toxische epidermale Nekrolyse auftreten.

Ebenfalls selten ist eine schwere allergische Reaktion (Anaphylaxie). In Einzelfällen wurde über Blutbildveränderungen berichtet (Agranulozytose). Eine Überdosis ist lebensgefährlich.

Bei der Einnahme von Eisenchlorid kann sich der Harn rot verfärben.

siehe auch

Metamizol

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 17.5.2024 geändert.
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