Cimetidin Arzneimittelgruppen H2-Rezeptor-AntagonistenCimetidin ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der H2-Rezeptor-Antagonisten zur Behandlung säureassoziierter Erkrankungen. Es hemmt die Ausschüttung der Magensäure und Pepsin im Magen. Die Wirkungen beruhen auf dem selektiven Antagonismus an Histamin-H2-Rezeptoren. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören eine Bradykardie, eine Tachykardie, Überleitungsstörungen und Hautausschlag. Cimetidin ist ein Hemmer verschiedener CYP450-Isoenzyme und hat ein hohes Potential für Arzneimittel-Wechselwirkungen.
synonym: Cimetidinum PhEur, Cimetidinum hydrochloricum PhEur, Cimetidinhydrochlorid
ProdukteCimetidin war in Form von Filmtabletten im Handel (Tagamet®). Derzeit sind in der Schweiz keine Humanarzneimittel mit dem Wirkstoff mehr registriert.
Cimetidin wurde in den 1960er- und 70er-Jahren unter der Leitung von Sir James Black als erster Wirsktoff aus der Gruppe der H2-Rezeptor-Antagonisten entwickelt und kam in den 1970er-Jahren in den Handel. Cimetidin wurde rasch zu einem Blockbuster.
Struktur und EigenschaftenCimetidin (C10H16N6S, Mr = 252.3 g/mol) ist ein Imidazol- und Guanidin-Derivat. Es liegt als weisses Pulver vor, das in Wasser schwer löslich ist.
WirkungenCimetidin (ATC A02BA01 ) hemmt die Ausschüttung der Magensäure und Pepsin im Magen. Die Wirkungen beruhen auf dem selektiven Antagonismus an Histamin-H2-Rezeptoren.
Indikationen- Magen- und Darmgeschwüre, zur Vorbeugung und Behandlung
- Gastroösophageale Refluxkrankheit
- Zollinger-Ellison-Syndrom
Gemäss der Fachinformation. Die Tabletten werden mit dem Essen eingenommen.
Kontraindikationen- Überempfindlichkeit
- Eingeschränkte Nierenfunktion
- Kinder und Jugendliche im Wachstum
Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.
InteraktionenCimetidin ist ein Inhibitor verschiedener CYP450-Isoenzyme und hat deshalb ein hohes Interaktionspotenzial. Weitere Wechselwirkungen sind aufgrund der Anhebung des Magen-pH möglich.
Unerwünschte WirkungenZu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören eine Bradykardie, eine Tachykardie, Überleitungsstörungen und Hautausschlag.
siehe auchRanitidin, H2-Rezeptor-Antagonisten
Literatur- Arzneimittel-Fachinformation (CH)
- Brogden R.N., Heel R.C., Speight T.M., Avery G.S. Cimetidine: a review of its pharmacological properties and therapeutic efficacy in peptic ulcer disease. Drugs, 1978, 15(2), 93-131 Pubmed
- Europäisches Arzneibuch PhEur
- Freston J.W. Cimetidine. I. Developments, pharmacology, and efficacy. Ann Intern Med, 1982, 97(4), 573-80 Pubmed
- Shinn A.F. Clinical relevance of cimetidine drug interactions. Drug Saf, 1992, 7(4), 245-67 Pubmed
Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.
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