Hydroxyzin Arzneimittelgruppen AntihistaminikaHydroxyzin ist ein antiallergischer Wirkstoff aus der Gruppe der Antihistaminika der 1. Generation mit beruhigenden Eigenschaften. Es wird zur Behandlung von Angst- und Spannungszuständen und bei allergischen Erkrankungen eingesetzt. Die Tabletten werden in der Regel ein- bis zweimal täglich eingenommen. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Schläfrigkeit, Kopfschmerzen, Dämpfung und Mundtrockenheit. Hydroxyzin ist weniger selektiv als moderne Antihistaminika der 2. Generation.
synonym: Hydroxyzinum, Hydroxizin, Hydroxyzini hydrochloridum PhEur, Hydroxyzindihydrochlorid
ProdukteHydroxyzin ist in Form von Filmtabletten im Handel (Atarax®). Es ist in der Schweiz seit dem Jahr 1956 zugelassen. Der Sirup wird seit dem Jahr 2024 nicht mehr vertrieben.
Struktur und EigenschaftenHydroxyzin (C21H27ClN2O2, Mr = 374.9 g/mol) ist ein Piperazinderivat. Es liegt in Arzneimitteln als Hydroxyzinhydrochlorid vor, ein weisses, kristallines Pulver, das in Wasser leicht löslich ist. Es wird im Organismus unter anderem zum Hauptmetaboliten Cetirizin oxidiert, das ebenfalls im Handel ist (Zyrtec®, Generika).
WirkungenHydroxyzin (ATC N05BB01 ) hat beruhigende, dämpfende, angstlösende, antihistamine, anticholinerge, krampflösende, antiemetische und antiallergische Eigenschaften. Die Wirkungen beruhen unter anderem auf dem Antagonismus an Histamin-H1-Rezeptoren und den anticholinergen Eigenschaften. Es handelt sich um ein unselektives Antihistaminikum der 1. Generation.
Wirkmechanismus der Antihistaminika, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki
IndikationenZur Behandlung psychovegetativer Störungen (wie Übererregbarkeit, Spannung, Nervosität, Schlaflosigkeit, Erwartungsangst), allergischer Erkrankungen und als Beruhigungsmittel vor chirurgischen Eingriffen.
DosierungGemäss der Fachinformation. Die Tabletten werden in der Regel morgens und abends eingenommen.
Kontraindikationen- Überempfindlichkeit
- Schwere Leber- oder Niereninsuffizienz
- Prostatavergrösserung mit Restharnbildung
- Engwinkelglaukom
- Porphyrie
- Patienten mit vorbestehender Verlängerung des QT-Intervalls
- Behandlung mit MAO-Hemmern
- Schwangerschaft und Stillzeit
Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.
InteraktionenHydroxyzin wird von CYP3A und der Alkohol-Dehydrogenase metabolisiert und ist ein Hemmer von CYP2D6. Wechselwirkungen sind unter anderem mit Alkohol, zentral dämpfenden Arzneimitteln, MAO-Hemmern, Antihypertensiva, Betahistin, Parasympathomimetika, Adrenalin, Phenytoin und Cimetidin möglich.
Unerwünschte WirkungenZu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Schläfrigkeit, Kopfschmerzen, eine Dämpfung und Mundtrockenheit. Hydroxyzin ist weniger selektiv als moderne Antihistaminika der zweiten Generation und kann deshalb mehr Nebenwirkungen verursachen.
siehe auchLiteratur- Arzneimittel-Fachinformation (CH, D)
- Europäisches Arzneibuch PhEur
- Guaiana G., Barbui C., Cipriani A. Hydroxyzine for generalised anxiety disorder. Cochrane Database Syst Rev, 2010, CD006815 Pubmed
- Ferreri M., Hantouche E.G. Recent clinical trials of hydroxyzine in generalized anxiety disorder. Acta Psychiatr Scand Suppl, 1998, 393, 102-8 Pubmed
Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.
Weitere Informationen