Betahistin Arzneimittelgruppen AntivertiginosaBetahistin ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der Antivertiginosa, der zur Behandlung von Schwindel und der Menière-Krankheit eingesetzt wird. Es ist ein Agonist an Histamin-H1-Rezeptoren und ein Antagonist an Histamin-H3-Rezeptoren und fördert die Durchblutung im Innenohr und im Gehirn. Die Tabletten werden in der Regel zwei- bis dreimal täglich mit dem Essen eingenommen. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Übelkeit, eine Dyspepsie und Kopfschmerzen.
synonym: Betahistinum, Betahistini dihydrochloridum PhEur, Betahistindihydrochlorid
ProdukteBetahistin ist in Form von Tabletten und als Lösung (Tropfen) im Handel (Betaserc®, Generika). Es ist in der Schweiz seit dem Jahr 1971 zugelassen.
Struktur und EigenschaftenBetahistin (C8H12N2, Mr = 136.19 g/mol) liegt als Betahistindihydrochlorid vor, ein weisses bis schwach gelbes, sehr hygroskopisches Pulver, das in Wasser sehr leicht löslich ist. In einigen Medikamenten ist auch Betahistindimesilat enthalten. Betahistin ist ein Pyridinderivat (Pyridylalkylamin) und hat Ähnlichkeiten mit Histamin.
WirkungenBetahistin (ATC N07CA01 ) hat antivertiginöse und durchblutungsfördernde Eigenschaften im Bereich des Innenohrs und des Gehirns. Es ist ein partieller Agonist am Histamin-H1- und ein partieller Antagonist am Histamin-H3-Rezeptor und überwindet im Unterschied zu Histamin auch die Blut-Hirn-Schranke.
Indikationen- Schwindel, der auf Durchblutungsstörungen des Innenohrs zurückzuführen ist.
- Ménière-Syndrom und ménièreartige Syndrome (Schwindel, Ohrensausen, Gehörverminderung).
Gemäss der Fachinformation. Die Tabletten werden üblicherweise zwei- bis dreimal täglich mit einer Mahlzeit eingenommen. Durch die Einnahme mit dem Essen können gastrointestinale Nebenwirkungen reduziert werden.
Kontraindikationen- Überempfindlichkeit
- Phäochromozytom
Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.
InteraktionenWechselwirkungen wurden mit MAO-Hemmern und Antihistaminika beschrieben.
Unerwünschte WirkungenZu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Übelkeit, eine Dyspepsie und Kopfschmerzen.
siehe auchLiteratur- Arzneimittel-Fachinformation (CH, D)
- Barak N. Betahistine: what's new on the agenda? Expert Opin Investig Drugs, 2008, 17(5), 795-804 Pubmed
- Europäisches Arzneibuch PhEur
- James A.L., Burton M.J. Betahistine for Menière's disease or syndrome. Cochrane Database Syst Rev, 2001, CD001873 Pubmed
- Lacour M., Sterkers O. Histamine and betahistine in the treatment of vertigo: elucidation of mechanisms of action. CNS Drugs, 2001, 15(11), 853-70 Pubmed
- Murdin L., Hussain K., Schilder A.G. Betahistine for symptoms of vertigo. Cochrane Database Syst Rev, 2016, CD010696 Pubmed
Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.
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