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Canrenon Arzneimittelgruppen Diuretika Kaliumsparende Diuretika Aldosteron-Antagonisten

Canrenon ist ein harntreibender Wirkstoff aus der Gruppe der Aldosteron-Antagonisten, der zur Behandlung eines primären Hyperaldosteronismus eingesetzt wird. Die Wirkungen beruhen auf dem Antagonismus an Aldosteron-Rezeptoren und der Hemmung der Rückresorption von Natrium und Wasser am Nephron. Canrenon ist strukturell und pharmakologisch mit Spironolacton verwandt, wird aber nicht oral eingenommen, sondern intravenös als Injektion oder Infusion verabreicht. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören eine erhöhte Berührungsempfindlichkeit der Brustwarzen, eine Vergrösserung der Brust beim Mann sowie Brustschmerzen. Canrenon kann als Dopingmittel im Leistungssport missbraucht werden.

synonym: Kalii canrenoas, Kaliumcanrenoat, Canrenonum

Produkte

Canrenon war als Injektionspräparat im Handel (Soldactone®). Es wurde in der Schweiz im Jahr 1975 zugelassen.

Struktur und Eigenschaften

Canrenon (C22H28O3, Mr = 340.5 g/mol) ist ein aktiver Metabolit von Spironolacton (Aldactone®) und im Unterschied zu diesem in Wasser löslich. Canrenon liegt in Arzneimitteln als Kaliumcanrenoat vor, das Kaliumsalz der Canrenoinsäure, das im Organismus rasch zum Lacton Canrenon umgewandelt wird.

Wirkungen

Canrenon (ATC C03DA02 ) ist harntreibend. Die Wirkungen beruhen auf dem Aldosteron-Antagonismus und der darauf folgenden Hemmung der Natrium- und Wasserrückresorption sowie der Kaliumsekretion am Nephron.

Indikationen

Zur Behandlung eines primären Hyperaldosteronismus.

Dosierung

Gemäss der Fachinformation. Das Arzneimittel wird intravenös als Injektion oder Infusion verabreicht.

Missbrauch

Canrenon kann als Dopingmittel im Leistungssport missbraucht werden, unter anderem als Maskierungsmittel, zur Entwässerung und als Antiandrogen bei Frauen. Hope Solo, die Torhüterin der US-amerikanischen Frauenfussballmannschaft, wurde vor den Olympischen Spielen 2012 in London positiv auf das verbotene Dopingmittel getestet. Gemäss eigenen Aussagen soll sie es von ihrem Arzt zur Behandlung des prämenstruellen Syndroms erhalten haben.

Kontraindikationen

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Wechselwirkungen sind mit anderen Diuretika, NSAR, Acetylsalicylsäure, ACE-Hemmern, Carbenoxolon, Digoxin, Adrenalin und Noradrenalin möglich. Die Zufuhr von Kaliumsupplementen und kaliumsparenden Diuretika ist nicht angezeigt, weil sie zu einer Hyperkaliämie führen kann.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören eine erhöhte Berührungsempfindlichkeit der Brustwarzen, eine Vergrösserung der Brust beim Mann sowie Brustschmerzen. Weitere möglichen Nebenwirkungen sind Hirsutismus, Kopfschmerzen, Schwindelgefühl, Schläfrigkeit, Ataxie, Menstruationsstörungen, Postmenopausenblutungen, Potenz- und Libidostörungen beim Mann, eine Erhöhung des Harnsäurespiegels, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Krämpfe.

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 28.5.2023 geändert.
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