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Alter Indikationen

Das Altern ist ein biologischer Prozess, der zu einer Störung und einem Verlust der Funktionen von Zellen, Organen und schliesslich Lebewesen führt. Es ist der Auslöser und der Mitverursacher der meisten Erkrankungen und erhöht progressiv das Sterberisiko. Altern hat genetische und biochemische Ursachen und wird von Umweltfaktoren und vom Verhalten beeinflusst. In vielen Tierversuchen wurde gezeigt, dass sich die Lebenserwartung mit pharmazeutischen Wirkstoffen und nicht medikamentösen Massnahmen deutlich verlängern lässt.

synonym: Altwerden, Älterwerden, Altern, Seneszenz

Symptome

Zu den möglichen physiologischen und pathologischen Folgen des Älterwerdens gehören beispielsweise:

Die Sterblichkeit steigt mit zunehmendem Alter exponentiell an und die Mehrheit der Menschen stirbt altersbedingt. Das Alter ist zudem eine Ursache für Suizide.

Ursachen

Multizelluläre Organismen wie der Mensch können sich nicht selbst teilen wie beispielsweise die Bakterien, die potenziell unsterblich sind. Einzelne Vielzeller können zwar ein sehr hohes Alter erreichen. So zum Beispiel ganzjährige Pflanzen wie Bäume, die selten mehrere Tausende Jahre alt werden. Oder der Felsenbarsch Sebastes aleutianus, der kaum altert und über 200 Jahre erreicht. Aber die somatischen Zellen der Vielzeller sind evolutionär nicht für die Ewigkeit vorgesehen. Dies bleibt den Keimzellen vorbehalten. Da von jedem Individuum aufgrund der sexuellen Vermehrung allerdings nur die Hälfte des Genoms weitergegeben wird, ist der genetische Einfluss des Einzelnen längerfristig marginal. Für die Natur zählt in erster Linie die Spezies.

Wie jede Regel kennt auch diese ihre Ausnahmen. Zellen der Qualle Turritopsis dohrnii können sich zurück zu einem Polypen entwickeln und so wieder einen neuen Organismus bilden. Süsswasserpolypen (Hydra) erneuern alle ihre Zellen innert etwa fünf Tagen.

In den industrialisierten Ländern beträgt die Lebenserwartung der Menschen, auch dank der Pharmazie, zwischen 70 bis 90 Jahren. Der älteste Mensch wurde über 122 Jahre alt. Der alttestamentarische Methusalem mit seinen 969 Jahren bleibt ein Mythos.

Beim Älterwerden werden die physiologischen Funktionen auf Ebene der Zellen und der Organe und ihre Integrität zunehmend beeinträchtigt. Dies betrifft zum Beispiel das Herz-Kreislauf-System, was sich darin äussert, dass die meisten Menschen in der Schweiz an kardiovaskulären Erkrankungen sterben.

Das Altern ist einerseits in unserer Erbsubstanz festgelegt. So sind beispielsweise beim Wurm Caenorhabditis elegans Mutationen in einem Gen bekannt, welche die Lebenserwartung verdoppeln können. Nicht umsonst wurde es age-1 bezeichnet. Mittlerweile sind bei diesem Wurm über 500 Gene dokumentiert, welche das Altern beeinflussen.

Auch beim Menschen sind verschiedene Systeme und Proteine bekannt, welche einen Einfluss auf das Altern haben, zum Beispiel IGF-1 (Insulin-like growth factor) und sein Rezeptor, Sirtuin-1 (Sir2) sowie mTOR (mammalian target of rapamycin).

Telomere sind sich wiederholende DNA-Sequenzen mit spezifischen Proteinen, die am Ende linearer Chromosomen vorkommen und sich bei jeder Zellteilung verkürzen. Ist ihre Länge nicht mehr ausreichend, tritt die Zelle in die Seneszenz oder in den programmierten Zelltod ein. Dieser Mechanismus schränkt die maximale Anzahl der Zellteilungen ein. Seneszenz bedeutet, dass sich Zellen nicht mehr teilen und sich nicht in die Apoptose begeben.

Weitere Faktoren sind akkumulierte Mutationen, oxidativer Stress (freie Radikale), chronische entzündliche Prozesse, epigenetische Veränderungen, eine Dysregulation der Genexpression, ein Aufbrauchen der Stammzellen, Fehlfunktionen der Mitochondrien, eine reduzierte Autophagie, eine veränderte interzelluläre Kommunikation und ein Verlust der Proteostase.

Auch Umweltfaktoren und das Verhalten haben einen Einfluss. Wer sich beispielsweise häufig starker Sonnenstrahlung aussetzt, muss mit einer vorzeitigen Hautalterung rechnen.

Nicht medikamentöse MassnahmenMedikamentöse Therapie

Vor allem in Tierversuchen wurde gezeigt, dass sich der Alterungsprozess mit pharmazeutischen Wirkstoffen wesentlich beeinflussen und die Lebensspanne um bis zu 100 % verlängern lässt. Aufgrund der grossen Forschungsanstrengungen ist damit zu rechnen, dass in der Zukunft Therapien gegen das Altern verfügbar sein werden. Dies vor allem mit dem Ziel, die Dauer der gesunden Lebensphase zu verlängern.

Im Folgenden sind einige potenzielle und experimentelle Therapien aufgeführt:

siehe auch

Zellen, Stammzellen

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.


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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 3.8.2023 geändert.
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