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Weichkapseln Darreichungsformen

Weichkapseln sind Kapseln mit einer Hülle aus Gelatine und einem Weichmacher, welche sich für die Verabreichung eines flüssigen oder halbfesten Inhalts eignen. Dies im Unterschied zu den Hartkapseln, die Festkörper wie Pulver, Pellets oder Granulate umschliessen. Weichkapseln sind versiegelt, lassen sich nicht auseinanderziehen und werden in der Regel unzerkaut eingenommen. Es gibt auch solche, welche geöffnet, zerbissen oder im Mund zergehen gelassen werden können.

synonym: Weichgelatinekapseln, Softcaps, Softkapseln, Liquid Capsules, Soft gelatine capsules, Softgels

Produkte

Verschiedene Arzneimittel und Nahrungsergänzungsmittel sind in Form von Weichkapseln im Handel.

Zu den Wirkstoffen, welche mit dieser Arzneiform verabreicht werden, gehören beispielsweise Schmerzmittel (z.B. Diclofenac, Ibuprofen, Paracetamol), Retinoide wie Isotretinoin, Schilddrüsenhormone, Zytostatika, Ginseng, Vitamine sowie fette Öle wie Fischöl, Krillöl, Leinöl und Weizenkeimöl.

Weichkapseln werden auch als Weichgelatinekapseln, Softcaps, Liquid Capsules, Liquid Caps und Softgels bezeichnet.

Unterschiede zwischen Hart- und Weichkapseln, um Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

Struktur und Eigenschaften

Weichkapseln sind Darreichungsformen für die Verabreichung pharmazeutischer Wirkstoffe. Sie bestehen aus einer Hülle mit einem flüssigen oder halbfesten Inhalt. Auch Pulver können mit Weichkapseln verabreicht werden, wenn sie gelöst oder dispergiert (emulgiert oder suspendiert) werden.

Die Hülle ist aus Gelatine, Wasser und einem Weichmacher wie Glycerol, Sorbitol oder Propylenglykol zusammengesetzt. Sie ist dicker als diejenige der Hartkapseln. Bei der Herstellung werden Weichkapseln in einem Arbeitsschritt geformt, gefüllt und verschlossen. Sie ist komplizierter als diejenige der Hartkapseln und sie ist nicht in jedem Betrieb möglich.

Weitere Hilfsstoffe wie Farbstoffe (z.B. Titandioxid), Macrogole (als Lösungsmittel) und Konservierungsmittel können enthalten sein.

Weichkapseln bestehen im Unterschied zu den klassischen Hartkapseln aus einem Teil, sie sind versiegelt und lassen sich nicht öffnen, ohne dass die Arzneiform dabei zerstört wird. Einige lassen sich aufschneiden und der Inhalt kann eingenommen werden.

Weichkapseln können einfach geschluckt werden und ihr Inhalt ist im Unterschied zu den Tabletten bereits gelöst, was eine Voraussetzung für die Aufnahme in den Körper (Absorption) darstellt. Ihre pharmakokinetischen Eigenschaften können sich von den Tabletten unterscheiden. Ein unangenehmer Geruch oder Geschmack des Inhalts ist aufgrund der Hülle nicht wahrnehmbar. Weichkapseln enthalten üblicherweise keine Lactose.

Anwendungsgebiete

Weichkapseln werden zum Beispiel für die Schmerztherapie, bei Akne, Hauterkrankungen, Krebserkrankungen, einer Schilddrüsenunterfunktion und als Nahrungsergänzungsmittel eingesetzt.

Dosierung

Weichkapseln werden hauptsächlich peroral eingenommen. Es gibt Ausnahmen wie die Rektalkapseln, die rektal eingeführt werden.

Weichkapseln werden meistens unzerkaut geschluckt. Es gibt einige Vertreter, welche sich öffnen oder zerbeissen lassen, zum Beispiel die Ergänzungsmittel mit fetten Ölen.

siehe auch

Hartkapseln, Gelatine, Tabletten

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.


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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 7.8.2023 geändert.
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