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Thiazid-Diuretika Arzneimittelgruppen Diuretika

Thiazid-Diuretika sind harntreibende, blutdrucksenkende und antiödematöse Wirkstoffe aus der Gruppe der Diuretika. Sie werden unter anderem für die Behandlung eines Bluthochdrucks, einer Herzinsuffizienz und von Ödemen eingesetzt. Die Effekte beruhen auf der Hemmung des NaCl-Cotransporters am distalen Tubulus des Nephrons in der Niere. Thiazid-Diuretika werden in der Regel morgens eingenommen. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Störungen des Elektrolythaushalts wie eine Hypokaliämie, erhöhte Blutfettwerte, ein Appetitmangel, Übelkeit und Hautreaktionen.

synonym: Thiazide, Thiazid-Diuretika, Benzothiadiazine

Produkte

Thiazid-Diuretika sind in Form von Tabletten im Handel. Als erster Vertreter dieser Gruppe kamen in den 1950er-Jahren Chlorothiazid (Diuril®) und das eng verwandte und stärker wirksame Hydrochlorothiazid in den Handel (Schweiz: Esidrex®, 1958). Allerdings sind weitere verwandte Thiazid-ähnliche Diuretika erhältlich (siehe unten).

Im Englischen wird von thiazide‐type (Thiazid-Diuretika) und thiazide‐like diuretics (Thiazid-ähnliche Diuretika) gesprochen. Es existieren zahlreiche Kombinationspräparate mit Hydrochlorothiazid (HCT).

Struktur und Eigenschaften

Die Thiazid-Diuretika sind von Benzothiadiazin abgeleitet. Es handelt sich um Sulfonamide.

Wirkungen

Die Thiazide (ATC C03AA ) haben harntreibende (diuretische), blutdrucksenkende und antiödematöse Eigenschaften. Die Effekte beruhen auf der Hemmung des Na+/Cl--Cotransporters im frühen distalen Tubulus der Niere. Dadurch wird die Ausscheidung beider Ionen und Wasser verstärkt. Auch Kalium und Protonen werden vermehrt ausgeschieden. Die Rückresorption von Calcium wird hingegen erhöht.

Wirkmechanismus der Thiazid-Diuretika und der Thiazid-ähnlichen Diruetika am distalen Tubulus, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

IndikationenDosierung

Gemäss der Fachinformation. Die Tabletten werden in der Regel morgens eingenommen.

Missbrauch

Diuretika können im Leistungssport als sogenannte Maskierungsmittel missbraucht werden. Sie können die Verwendung von Dopingmitteln verschleiern, indem sie ihre Urinkonzentration reduzieren oder ihre Ausscheidung fördern. Die Verwendung vor oder während dem Wettkampf ist gemäss der Dopingliste verboten. Des Weiteren können Diuretika im Sport dazu missbraucht werden, um rasch Gewicht zu verlieren. Dies ist für Sportarten relevant, bei denen Gewichtskategorien eine Rolle spielen.

Wirkstoffe

Thiazide:

In der Schweiz nicht oder nicht als Humanarzneimittel im Handel (Auswahl):

Die Thiazid-ähnlichen Diuretika gehören im engeren Sinn nicht zu den Thiazid-Diuretika, weil sie sich strukturell unterscheiden:

Kontraindikationen

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören:

Thiazide können die Glukosetoleranz stören und zu hohen Blutzuckerwerten führen.

siehe auch

Diuretika

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Die Autorin hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.


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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 26.12.2023 geändert.
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