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Indapamid Arzneimittelgruppen  Diuretika Thiazid-ähnliche Diuretika

Indapamid ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der Thiazid-ähnlichen Diuretika mit harntreibender Wirkung. Es wird alleine oder in Kombination mit dem ACE-Hemmer Perindopril zur Behandlung von Bluthochdruck eingesetzt. Indapamid ähnelt pharmakologisch den Thiazid-Diuretika und entfaltet seine Wirkungen am distalen Tubulus des Nephrons der Niere. Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören unter anderem Kopfschmerzen, Schwindel, Schwäche, tiefer Blutdruck, Verdauungsstörungen und Hypokaliämie.

synonym: Indapamidum PhEur, Indapamidum hemihydricum, Indapamid-Hemihydrat

Produkte

Indapamid ist in Form von Tabletten und Kapseln alleine in retardierten Zubereitungen (Fludex SR®, Generika) und in Kombination mit dem ACE-Hemmer Perindopril im Handel (Coversum N Combi®, Generika). Es ist auch eine Fixkombination von Perindopril, Indapamid und Amlodipin erhältlich (Coveram® plus, Generika).

Indapamid wurde in den 1970er-Jahren entwickelt und ist in der Schweiz seit dem Jahr 1993 zugelassen.

Struktur und Eigenschaften

Indapamid (C16H16ClN3O3S, Mr = 365.83 g/mol) ist ein Chlorsulfonamid- und ein Methylindolinderivat, das pharmakologisch mit den Thiazid-Diuretika verwandt ist. Strukturell handelt es sich nicht um ein Thiazid, aber es bestehen Ähnlichkeiten. Indapamid ist Racemat und liegt als weisses bis fast weisses Pulver vor, das in Wasser praktisch unlöslich ist.

Wirkungen

Indapamid (ATC C03BA11 ) hat diuretische, natriuretische, kaliuretische und blutdrucksenkende Eigenschaften. Die Effekte beruhen auf der Hemmung der Natriumrückresorption im Bereich des distalen Nierentubulus durch Blockade des NaCl-Cotransporters.

Der kaliuretische Effekt tritt vor allem bei hohen Dosen auf. Dadurch erhöht sich auch das Risiko für eine Hypokaliämie. Indapamid wird in Form retardierter Arzneiformen und in tiefer Dosis verabreicht, um das Risiko für unerwünschte Wirkungen gering zu halten. Es hat in Untersuchungen ferner pleiotrope Effekte gezeigt, die unabhängig von den diuretischen Wirkungen sind.

Wirkmechanismus der Thiazid-Diuretika und der Thiazid-ähnlichen Diruetika am distalen Tubulus, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

Indikationen

Indapamid in Kombination mit Perindopril für die Behandlung der essentiellen Hypertonie (Bluthochdruck) und bei stabiler koronarer Herzkrankheit zugelassen. Als Monopräparat ist es zur Behandlung der Hypertonie zugelassen.

Dosierung

Gemäss der Fachinformation.

Kontraindikationen

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen und die Angaben zu möglichen Interaktionen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Kopfschmerzen, Schwindel, Schwäche, Gefühlsstörungen wie Ameisenlaufen, Verdauungsbeschwerden wie Übelkeit, Verstopfung, Mundtrockenheit und Erbrechen, sowie eine Hypokaliämie aufgrund der verstärkten Ausscheidung von Kalium. In Kombination mit dem ACE-Hemmer Perindopril könnte das Risiko für eine Hypokaliämie theoretisch sinken, weil Perindopril kaliumretinierend ist.

Gelegentlich kann Indapamid durch die verstärkte Natriumausscheidung eine Hyponatriämie und dadurch eine Hypovolämie, eine Dehydratation und eine verstärkte Blutdrucksenkung mit tiefem Blutdruck verursachen. Die Harnstoff- und Glucosewerte können erhöht werden.

siehe auch

Thiazide, Thiazid-ähnliche Diuretika, Diuretika, Perindopril, ACE-Hemmer

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

Weitere Informationen

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 26.12.2023 geändert.
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