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Tetracyclin Arzneimittelgruppen Antibiotika Tetrazykline

Tetracyclin ist ein bakteriostatisches Antibiotikum aus der Gruppe der Tetrazykline für die Behandlung bakterieller Infektionskrankheiten. Die Effekte beruhen auf der Hemmung der bakteriellen Proteinsynthese durch Bindung an die 30S-Untereinheit der Ribosomen. Die Arzneimittel werden in der Regel zwei- bis viermal täglich nüchtern eingenommen. Weil Tetracyclin die Haut für Sonne empfindlich machen kann, soll die Sonne während der Behandlung gemieden und ein guter Sonnenschutz aufgetragen werden. Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören unter anderem Verdauungsstörungen, permanente Zahnverfärbungen bei Kindern (kontraindiziert), Hautreaktionen, Photosensitivität, Pilzinfektionen und allergische Reaktionen. Tetracyclin darf nicht während der Schwangerschaft verabreicht werden. Seine Absorption kann durch andere Medikamente beeinträchtigt werden.

synonym: Tetracyclinum PhEur, Tetracyclini hydrochloridum PhEur, Tetracyclinhydrochlorid, Tetrazyklin

Produkte

In der Schweiz ist Tetracyclin in Fixkombination mit anderen Wirkstoffen in Form von Kapseln im Handel (Pylera®). In anderen Ländern sind auch Monopräparate als Kapseln erhältlich. Die Reinsubstanz ist bei spezialisierten Anbietern erhältlich. Tetrazykline wurden erstmals in den 1940er-Jahren entdeckt.

Struktur und Eigenschaften

Tetracyclin (C22H24N2O8, Mr = 444.4 g/mol) liegt als gelbes, kristallines Pulver vor, das in Wasser sehr schwer löslich ist. Das Antibiotikum stammt ursprünglich aus Streptomyces-Arten und kann aus Streptomyces aerofaciens gewonnen werden. Es liegt in Arzneimitteln oft als Salz Tetracyclinhydrochlorid vor, ebenfalls ein gelbes, kristallines Pulver, das in Wasser im Unterschied zu Tetracyclin löslich ist.

Wirkungen

Tetracyclin (ATC J01AA07 ) hat bakteriostatische Eigenschaften. Die Effekte beruhen auf der Hemmung der bakteriellen Proteinsynthese durch Bindung an die 30S-Untereinheit der Ribosomen. Die Halbwertszeit beträgt 8 bis 9 Stunden.

Wirkmechanismus der Tetrazykline, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

Indikationen

Für die Behandlung bakterieller Infektionskrankheiten mit empfindlichen Erregern.

Dosierung

Gemäss der Fachinformation. Für die perorale Verabreichung werden die Arzneimittel in der Regel zwei- bis viermal täglich eingenommen. Es wird eine nüchterne Einnahme empfohlen, d.h. mindestens 1 Stunde vor oder 2 Stunden nach dem Essen. Die Kapseln sollen nicht mit Milch geschluckt werden.

Aufgrund des Risikos für Schleimhautschäden sollen die Kapseln in aufrechter Körperhaltung eingenommen werden, also nicht liegend.

Aufgrund der Entwicklung einer Photosensitivität soll während der Behandlung Sonnen- und UV-Strahlung gemieden und ein guter Sonnenschutz aufgetragen werden.

Kontraindikationen

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Antazida und Mineralstoffe mit Aluminium, Calcium, Magnesium, Eisen, Zink oder Natriumhydrogencarbonat können die Absorption von Tetracyclin reduzieren. Dasselbe gilt auch für Milch und Milchprodukte.

Weitere Interaktionen wurden mit Methoxyfluran, Antikoagulantien, Penicillin, Retinoiden und Atovaquon beschrieben.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören (Auswahl):

siehe auch

Tetrazykline, Lymecyclin, Photosensitivität

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

Weitere Informationen

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 3.5.2024 geändert.
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