Dragées Darreichungsformen TablettenDragées sind feste Arzneiformen, die zu den überzogenen Tabletten gehören. Sie enthalten einen Kern, der zum Beispiel aus einem gepressten Pulver oder Granulat besteht und der mit einer ununterbrochenen Schicht überzogen ist. Diese enthält typischerweise Zucker und ist dicker als der Film einer Filmtablette. Dragées lassen sich gut schlucken, sind süss, überdecken einen unangenehmen Geruch oder Geschmack und schützen den Inhalt vor äusseren Einflüssen.
synonym: Dragees, Drag, Drg, Sugar coated tablets
ProdukteViele Arzneimittel sind als Dragées im Handel. Allerdings werden heute wesentlich häufiger Tabletten oder Kapseln hergestellt, weil dies einfacher und kostengünstiger ist. Neueinführungen mit Dragées sind selten geworden.
Orthographisch ist sowohl die französische Bezeichnung Dragée als auch das eingedeutschte Dragee korrekt.
Struktur und EigenschaftenDragées gehören zu den festen Arzneiformen und sind für die perorale Verabreichung bestimmt. Sie haben in der Regel eine runde und bikonvexe Form. Das Arzneibuch zählt sie zu den überzogenen → Tabletten. Die lückenlose Schicht über dem Kern enthält häufig Zucker und weitere Hilfsstoffe und ist dicker als bei → Filmtabletten. Dragées können in der äusseren Schicht Farbstoffe und Aromastoffe enthalten. Der Kern ist zum Beispiel eine gepresste Pulvermischung oder ein Granulat.
Dragées werden im Dargierkessel hergestellt. Zu den möglichen Hilfsstoffen gehören (Auswahl):
- Zucker, Zuckeralkohle
- Bindemittel
- Füllmittel
- Farbstoffe
- Aromastoffe
- Überzugsmittel (Poliermittel)
Durch den Überzug lassen sich Dragées aufgrund der glatten und polierten Oberfläche in der Regel einfacher schlucken als nicht überzogene Tabletten. Sie schliessen einen unangenehmen Geruch und Geschmack ein und schützen den Kern zum Beispiel vor UV-Strahlung und Sauerstoff. Mit dem Überzug kann ferner eine Magensaftresistenz erreicht werden und das Aussehen verbessert sich, auch durch den Zusatz von Farbstoffen. Diese erleichtern auch die Identifizierung.
AnwendungsgebieteDragées sind für viele Anwendungsgebiete freigegeben, zum Beispiel als Verhütungsmittel, bei Blasenentzündungen, Verstopfung oder Schlafstörungen.
Lebensmittel: Dragées spielen auch für die Herstellung von Süsswaren eine wichtige Rolle, z.B. mit Schokolade, Nüssen und Zucker (z.B. Smarties®, m&m's®).
DosierungDragées werden peroral eingenommen. Einige können gelutscht oder zerkaut werden.
Unerwünschte WirkungenDer Zucker kann die Entstehung von Karies begünstigen.
siehe auchLiteratur- Arzneimittel-Fachinformation (CH)
- Europäisches Arzneibuch PhEur
- Fachliteratur
- Lehrbücher der pharmazeutischen Technologie
- Produkteinformationen
Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.