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Prednison Arzneimittelgruppen Glucocorticoide Kortisontabletten

Prednison ist ein entzündungshemmender, antiallergischer, antiproliferativer und immunsuppressiver Wirkstoff aus der Gruppe der Glucocorticoide, der unter anderem bei allergischen und rheumatischen Erkrankungen, bei Hautkrankheiten, Krebs, endokrinen Störungen und Magen-Darm-Krankheiten eingesetzt wird. Die Effekte beruhen auf der Bindung an Glucocorticoid-Rezeptoren und der Interaktion mit der DNA. Die Tabletten werden in der Regel morgens früh eingenommen. Während eine kurze Behandlung in der Regel gut verträglich ist, können bei einer längerfristigen und hochdosierten Behandlung die bekannten Glucocorticoidnebenwirkungen auftreten. Prednisolon ist der pharmakologisch aktive Metabolit des Prodrugs Prednison.

synonym: Prednisonum PhEur

Produkte

Prednison ist in der Schweiz in Form von Tabletten und Retardtabletten von verschiedenen Herstellern erhältlich. Die Retardtabletten Lodotra® wurden im Jahr 2011 zugelassen. Im Jahr 2023 wurden zusätzlich Zäpfchen freigegeben.

Struktur und Eigenschaften

Prednison (C21H26O5, Mr = 358.4 g/mol) liegt als weisses, kristallines Pulver vor, das in Wasser praktisch unlöslich ist. Es ist ein Prodrug von Prednisolon und mit Hydrocortison eng verwandt.

Prednison ist ein Prodrug von Prednisolon. Gemäss der Fachinformation sind die beiden Wirkstoffe therapeutisch gleichwertig. Bei schweren Lebererkrankungen soll Prednisolon abgegeben werden, weil es metabolisch nicht aktiviert werden muss (Reduktion an der C-11-Keto-Gruppe).

Der Unterschied liegt in der Position C11:

Prednison und Prednisolon, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

Wirkungen

Prednison (ATC H02AB07 ) hat entzündungshemmende, antiallergische, antiproliferative und immunsuppressive Eigenschaften. Die Effekte beruhen auf der Bindung an intrazelluläre Glucocorticoid-Rezeptoren im Zytoplasma der Zellen. Der dabei entstandene Komplex interagiert mit der DNA. Darüber hinaus entfalten die Wirkstoffe auch extragenomische Effekte.

Prednison hat im Vergleich mit dem strukturell eng verwandten Hydrocortison stärker glucocorticoide und weniger ausgeprägte mineralocorticoide Wirkungen.

Wirkmechanismus der Glucocorticoide, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

Indikationen

Zu den Indikationen gehören:

Dosierung

Gemäss der Fachinformation. Die Tabletten können über den Tag verteilt (2- bis 4-mal täglich), zirkadian (ganze Dosis morgens), alternierend jeden zweiten Tag und intermittierend in Behandlungszyklen eingenommen werden.

Kontraindikationen

Für die lebensrettende Notfalltherapie gelten keine Gegenanzeigen.

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Prednison hat ein hohes Potenzial für Wechselwirkungen. Im Folgenden sind einige Beispiele aufgelistet: Antazida, Anticholinergika, Antidiabetika, Antihypertonika, Antikoagulantien, Enzyminduktoren und -Inhibitoren und Diuretika. Prednison ist ein Substrat von CYP450-Isoenzymen. Lebendvirusimpfstoffe sollen nicht gleichzeitig verabreicht werden.

Unerwünschte Wirkungen

Bei einer kurzfristigen Behandlung ist das Risiko unerwünschter Wirkungen gering.

Bei einer längerfristigen und hochdosierten Therapie können die typischen Glucocorticoidnebenwirkungen auftreten. Dazu gehören (Auswahl):

siehe auch

Kortisontabletten, Prednisolon

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

Weitere Informationen

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 23.12.2023 geändert.
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